Was ist Kryptosporidiose?
Geschlechtskrankheit

Was ist Kryptosporidiose?

geschrieben von

Cornelia Grabmeier
14 Oktober, 2024

Medizinisch geprüfter Artikel Alle HOMED-IQ-Inhalte werden von medizinischen Fachpersonal überprüft

Kryptosporidiose ist eine Durchfallerkrankung, verursacht durch den Parasiten Cryptosporidium. Sie führt zu wässrigem Durchfall, oft begleitet von Übelkeit und Bauchkrämpfen. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Übertragung erfolgt meist durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel.

Dieser Artikel enthält wichtige Informationen über Kryptosporidiose, damit Sie besser verstehen, was diese Krankheit ist, wie sie sich äußert, wie sie übertragen wird und was Sie tun können, um sich davor zu schützen. Unser Ziel ist es, Ihnen zuverlässige und leicht verständliche medizinische Informationen zur Verfügung zu stellen, damit Sie fundierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen können.

Obwohl Kryptosporidiose eine durch Wasser und Lebensmittel übertragene Infektion ist, sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie z.B. HIV-Infizierte, besonders gefährdet, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. Ein frühzeitiger HIV-Test ist daher entscheidend, um das Immunsystem zu überwachen und rechtzeitig Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit zu ergreifen. Mit dem HIV-Heimtest von Homed-IQ können Sie Ihren Gesundheitszustand bequem von zu Hause aus überprüfen. Der Test basiert auf einer Blutprobe, die Sie sich mit einem einfachen Fingerstich selbst entnehmen können. Diese Probe wird dann an unser Partnerlabor geschickt und Sie erhalten schnell eine zuverlässige Diagnose.


Inhaltsverzeichnis


Was ist Kryptosporidiose?

Kryptosporidiose ist eine Durchfallerkrankung, die durch den Parasiten Cryptosporidium verursacht wird. Diese Parasiten befallen den Verdauungstrakt von Menschen und Tieren und verursachen wässrigen Durchfall und Bauchkrämpfe, was besonders für immungeschwächte Personen gefährlich ist. Die Übertragung erfolgt meist fäkal-oral durch verunreinigtes Wasser, Lebensmittel oder infizierte Personen. Besonders besorgniserregend ist die Kryptosporidiose in Ländern mit eingeschränkter Trinkwasserversorgung, wo sich die Parasiten schnell ausbreiten können (ECDC, n.d.).

Nach der Aufnahme von Cryptosporidium-Oozysten werden im Dünndarm Sporozoiten freigesetzt. Diese heften sich an die Darmzellen und beginnen einen Vermehrungszyklus. Dabei entstehen dickwandige (ca. 80%) und dünnwandige (ca. 20%) Oozysten. Die dickwandigen Oozysten werden etwa 5 bis 21 Tage nach der Infektion mit dem Stuhl ausgeschieden und sind sehr widerstandsfähig. Die dünnwandigen Oozysten können bereits im Darm aufbrechen, was insbesondere bei immungeschwächten Personen zu einer Reinfektion führen kann (RKI, 2019).

Welche Symptome verursacht Kryptosporidiose?

Die Symptome der Kryptosporidiose betreffen im Allgemeinen den Magen-Darm-Trakt und können je nach dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Immunsystem des Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sein; sie treten in der Regel 2 bis 10 Tage nach der Infektion auf. Die häufigsten Symptome sind:

  • (Schwerwiegender) wässriger Durchfall.
  • Magenschmerzen (Bauch) oder Krämpfe.
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Appetitlosigkeit.
  • Niedriges Fieber.
  • Gewichtsverlust.

Quelle: Cleveland Clinic, 2022; RKI, 2019

Wichtig: In Deutschland ist die Kryptosporidiose meldepflichtig (in den Niederlanden nicht) (RKI, 2019).

Wie lange dauert Kryptosporidiose?

Die Kryptosporidiose dauert bei immungesunden Personen in der Regel 10 bis 14 Tage, kann aber auch länger dauern. Symptome wie Durchfall verschwinden oft nach 2 Wochen. Schwere und Dauer der Erkrankung hängen vom Grad der Immunschwäche ab und können im Extremfall zum Tod führen. Bei immungeschwächten Personen, wie z.B. Menschen mit HIV/AIDS, kann die Infektion zu weiteren Komplikationen wie Entzündungen der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüse führen (Mayo Clinic, 2024, RKI, 2019).

Wer ist besonders gefährdet von Kryptosporidiose?

Kryptosporidiose kann grundsätzlich jeden Menschen betreffen, unabhängig von Alter oder allgemeinem Gesundheitszustand. Besonders anfällig für Kryptosporidiose sind:

  • Immungeschwächte Personen wie HIV/AIDS-Patienten.
  • Menschen unter immunsuppressiver Therapie.
  • Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen.
  • Menschen, die in Gebieten mit schlechter Wasser- und Nahrungssicherheit leben, sind aufgrund mangelnder Hygiene einem erhöhten Risiko ausgesetzt. 
  • Da Kryptosporidiose durch Kontakt übertragen werden kann, haben auch Landwirte, Betreuer einer infizierten Person oder Schwimmbadbesucher eine höhere Ansteckungsgefahr. 

Quelle: Cleveland Clinic, 2022

Kryptosporidien sind weltweit verbreitet. In verschiedenen Studien in Industrieländern wurden bei 2-4% der Patienten mit Durchfall Kryptosporidien im Stuhl nachgewiesen. Das RKI berichtet für das Jahr 2022 von ca. 2000 Fällen in Deutschland (RKI, 2022). In den sogenannten Entwicklungsländern ist die Prävalenz der Kryptosporidiose jedoch deutlich höher als in den Industrieländern (RKI, 2019).

Möchten Sie wissen, ob Sie ein geschwächtes Immunsystem haben und/oder sich auf eine Geschlechtskrankheit testen lassen?

Kryptosporidien wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen, wobei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie z.B. HIV-Infizierte, besonders anfällig für schwere Krankheitsverläufe sind. Mit dem HIV-Heimtest von Homed-IQ können Sie Ihren Gesundheitszustand einfach und bequem von zu Hause aus überprüfen. Dazu entnehmen Sie sich mit einem Fingerstich eine kleine Blutprobe. Diese wird an unser Partnerlabor geschickt und nach wenigen Tagen erhalten Sie eine zuverlässige Diagnose. Möchten Sie mehr über Ihre Gesundheit wissen und sich auf eine Geschlechtskrankheit testen lassen? Mit dem Chlamydien & Gonorrhoe Test können Sie sich auf die beiden häufigsten Geschlechtskrankheiten testen lassen.  Mit dem STI-Komplett-Test können Sie sich neben diesen und HIV auch auf Trichomoniasis oder Syphilis testen lassen.

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Wie lange können Cryptosporidien überleben?

Cryptosporidien-Parasiten können in kühler und feuchter Umgebung bis zu mehrere Wochen, in Einzelfällen bis zu zwei Jahre überleben. Ihre widerstandsfähige Oozystenhülle schützt sie vor Austrocknung und vielen Desinfektionsmitteln, was ihre Überlebensfähigkeit unter verschiedenen Bedingungen erhöht. So können sie in Lebensmitteln und auf Oberflächen überleben, insbesondere wenn diese nicht gründlich gereinigt werden (Motarjemi, Y., 2013, RKI, 2019).

Wie erfolgt die Übertragung von Kryptosporidiose?

Die Übertragung der Kryptosporidiose erfolgt hauptsächlich fäkal-oral was bedeutet, dass Menschen sich durch den Verzehr von oder den Kontakt mit kontaminierten Lebensmitteln, Wasser oder Oberflächen anstecken können. Die wichtigsten Übertragungswege umfassen:

  • Kontaminiertes Trinkwasser.
  • Kontaminierte Lebensmittel.
  • Kontaminierte Gegenstände und Oberflächen.
  • Direkter Kontakt mit einer infizierten Person oder Tieren.
  • Schwimmbad oder Freitzeitgewässer.

Quelle: RKI, 2019

Wie wird Kryptosporidiose diagnostiziert?

Die Kryptosporidiose wird durch den Nachweis von Cryptosporidium-Oozysten im Stuhl diagnostiziert, meist mit Hilfe einer speziellen Färbung (z. B. Ziehl-Neelsen), wobei an drei verschiedenen Tagen Proben genommen werden. Für bestimmte Spezies können auch Immunfluoreszenztests und ELISA-Kits zum Antigennachweis im Stuhl verwendet werden. Zur genauen Speziesbestimmung wird in der Regel die PCR eingesetzt. Darüber hinaus kann die Diagnose histologisch aus endoskopisch gewonnenen Gewebeproben (Dünndarm, seltener Dickdarm) gestellt werden (RKI, 2019).

Wie wird Kryptosporidiose behandelt?

Die meisten Menschen mit einem gesunden Immunsystem erholen sich von einer Kryptosporidiose ohne Behandlung. Die Kryptosporidiose wird daher meist symptomatisch behandelt, vor allem durch Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich (durch orale oder intravenöse Flüssigkeitszufuhr oder Antidiarrhoika). Zusätzlich können Antiprotozoika zur Behandlung eingesetzt werden, die das Wachstum von Protozoen wie Cryptosporidium im Körper hemmen (Cleveland Clinic, 2022).

Wie kann man sich vor Kryptosporidiose schützen?

Die Prävention der Kryptosporidiose basiert auf der Minimierung des Kontakts mit potentiellen Infektionsquellen und der Einhaltung strikter Hygieneregeln. Folgende Maßnahmen können helfen, das Infektionsrisiko zu verringern:

Durchfallerkrankung, HIV, Kryptosporidiose

Quelle: Eigene Abbildung, hergeleitet von Cleveland Clinic, 2022

  1. Sicherer Umgang mit Lebensmitteln: Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr, insbesondere wenn diese roh verzehrt werden. Achten Sie darauf, dass Lebensmittel gut gekocht werden, um mögliche Parasiten abzutöten.
  2. Vermeidung von kontaminiertem Wasser: Trinken Sie nur gefiltertes oder abgekochtes Wasser, insbesondere in Regionen, in denen die Trinkwasserversorgung möglicherweise nicht sicher ist. Seien Sie vorsichtig beim Schwimmen in Gewässern wie Seen oder Flüssen, da diese oft mit Cryptosporidium-Zysten kontaminiert sind.
  3. Strikte Handhygiene: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Toilettengang, vor dem Essen und nach dem Kontakt mit Tieren oder Kleinkindern.
  4. Vermeidung von Kontakt mit infizierten Personen: Personen mit Kryptosporidiose sollten den Kontakt zu anderen, insbesondere zu immungeschwächten Personen, minimieren, bis die Symptome abgeklungen sind. Gemeinsam genutzte Flächen und Gegenstände sollten regelmäßig desinfiziert werden. Mit dem Geschlechtsverkehr sollte zwei Wochen nach Abklingen der Symptome gewartet und ein Kondom verwendet werden.
  5. Vorsicht bei Tieren: Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Kot von Tieren, insbesondere von Kälbern und Lämmern, die häufig Träger des Parasiten sind. Tragen Sie Handschuhe und waschen Sie Ihre Hände nach der Arbeit mit Tieren 

Quelle: Cleveland Clinic, 2022

Zusammenfassung

Kryptosporidiose ist eine parasitäre Infektion des Verdauungstraktes, die vor allem durch verunreinigtes Wasser oder direkten Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren übertragen wird. Die Symptome reichen von starkem Durchfall bis hin zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Gewichtsverlust. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kleinkinder und ältere Menschen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Stuhluntersuchungen, die Behandlung konzentriert sich auf Flüssigkeitsersatz und gegebenenfalls den Einsatz antiparasitärer Medikamente. Vorbeugende Maßnahmen wie strikte Handhygiene, sicheres Trinkwasser und hygienischer Umgang mit Lebensmitteln sind entscheidend, um eine Infektion zu verhindern. Das Bewusstsein für die Risiken und die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln können das Infektionsrisiko deutlich senken.

Referenzen

Cleveland Clinic. (2022). Cryptosporidiosis (Crypto): Symptoms, Treatment & Prevention. Cleveland Clinic. Retrieved October 3, 2024, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21023-cryptosporidiosis

European Centre for Disease Prevention and Control. (n.d). Cryptosporidiosis. European Centre for Disease Prevention and Control. Retrieved October 3, 2024, from https://www.ecdc.europa.eu/en/cryptosporidiosis

Mayo Clinic Laboratories. (2024). https://www.mayocliniclabs.com/api/sitecore/TestCatalog/DownloadTestCatalog?testId=80335#:~:text=Infection%20is%20usually%20self%2Dlimited,in%20severe%20dehydration%20and%20wasting.

Motarjemi, Y. (2013). Encyclopedia of food safety. Academic Press.

Robert Koch Institut (RKI). (2019). RKI-Ratgeber – Kryptosporidiose. RKI. Retrieved October 3, 2024, from https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kryptosporidiose.htmlRobert Koch Institut (RKI). (2022). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2022. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/Jahrbuch_2022.pdf?__blob=publicationFile

Über die Autorin

Cornelia Grabmeier

Cornelia hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie studiert. Derzeit lebt sie in den Niederlanden und studiert Management und Entrepreneurship in Health and Life Sciences an der Vrije Universiteit in Amsterdam. Sie ist sportlich und gesundheitsorientiert aktiv, reist gerne und hat eine Leidenschaft dafür, Wissenschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen und es durch die Vermittlung faszinierender Themen zu begeistern.