Wie kann man STIs vorbeugen?

STI-Prävention

Sie können Geschlechtskrankheiten vorbeugen, indem Sie “Safer Sex” mit Hilfe eines Schutzes praktizieren, z. B. mit Kondomen oder Lecktüchern. So wird der Kontakt zwischen den Schleimhäuten, Körperflüssigkeiten oder Blut verhindert.

Verwendung eines Lecktuchs

Sie können beim oral-vaginalen Sex (“eating out” oder “going down”) oder beim oral-analen Sex (“rimming”) eine Lecktuch verwenden. Lecktücher sind Folien aus Latex oder Polyurethan, die beim Oralverkehr zwischen Mund und Vagina oder Anus eingesetzt werden und den direkten Kontakt zu verhindern.

Verwendung eines Kondoms

Sie sollten Kondome verwenden, um die Übertragung von Geschlechtskrankheiten beim Sex zwischen Mund und Penis oder bei vaginaler oder analer Penetration zu verhindern. Dafür werden Kondome mit Geschmackszusätzen angeboten, die speziell für Oralsex entwickelt wurden.

Die Verwendung eines Kondoms beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr ist die wirksamste Art, die Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu verhindern. Kondome tragen auch zur Verhütung einer Schwangerschaft bei (wie auch andere Verhütungsmethoden). Damit der Schutz gewährleistet ist, muss das Kondom richtig getragen werden und darf beim Sex nicht reißen oder sich ablösen. Um sicherzustellen, dass Kondome richtig verwendet werden, sind folgende Punkte wichtig: Informieren Sie sich, wie man ein Kondom am besten überzieht, achten Sie auf das Verfallsdatum, verwenden Sie Gleitmittel auf Wasserbasis und ersetzen Sie das Kondom durch ein neues, wenn es länger als 15 Minuten benutzt wurde.

Wie geht man vor, wenn das Kondom beim Sex gerissen oder abgerutscht ist?

Wenn Kondome reißen oder abfallen, erhöht sich das Risiko einer Schwangerschaft und einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten.

Wenn ein Kondom beim Vaginalverkehr reißt, wird Frauen empfohlen, sofort danach zu urinieren. So kann gewährleistet werden, dass Sperma aus der Scheide abfließen kann. Von einer Spülung der Vagina wird wegen des erhöhten Risikos einer inneren Schädigung und der Ansteckung mit möglichen Geschlechtskrankheiten dringend abgeraten.

Nach dem Analverkehr wird empfohlen, den Anus von außen sorgfältig mit lauwarmem Wasser zu säubern. Auch hier wird dringend davon abgeraten, den Anus von innen zu reinigen, da ein erhöhtes Risiko besteht, die Enddarmschleimhaut zu beschädigen und sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken!

Das Risiko einer Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit ist erhöht, wenn das Kondom gerissen oder verrutscht ist. Wenn Sie befürchten, mit HIV in Kontakt gekommen zu sein, können Sie sich innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr an Ihren Hausarzt, eine Notfallklinik, ein Krankenhaus oder eine Klinik für sexuelle Gesundheit wenden. Dort wird beurteilen, ob Sie für eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) in Frage kommen, eine Behandlung, die die Übertragung von HIV nach einer Ansteckung verhindern kann.

Auch ein defektes Kondom birgt das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft, wenn keine anderen Verhütungsmethoden wie die Pille oder eine Spirale eingesetzt wurden. Eine Schwangerschaft ist auch möglich, wenn die Antibabypille nicht richtig eingenommen wird und Geschlechtsverkehr ohne Kondom stattfindet. Wenn Sie befürchten, nach ungeschütztem Sex oder Sex, bei dem das Kondom gerissen ist, schwanger zu werden, suchen Sie ihren Hausarzt oder eine Apotheke auf. Die “Pille danach” muss innerhalb von 72 Stunden nach dem Sex eingenommen werden.

Impfung gegen STIs

HPV ist eine häufige Geschlechtskrankheit, die Genitalwarzen und gewisse Krebserkrankungen verursachen kann. Nahezu jeder, der sexuell aktiv ist, bekommt irgendwann einmal HPV, da es trotz der Verwendung von Kondomen übertragen werden kann. Es gibt einen Impfstoff, der gegen die gefährlichsten Formen von HPV und gegen die häufigsten Typen, die Genitalwarzen verursachen, schützt. In vielen Ländern wird der HPV-Impfstoff für Mädchen und Jungen kostenlos angeboten. Da der Impfstoff am effektivsten wirkt, wenn man keinen oder nur wenig Sex hatte, ist der Schutz gegen HPV umso besser, je jünger man ist, wenn man geimpft wird. In Deutschland wird die HPV-Impfung bis zu einem Alter von 18 Jahren von den Krankenkassen übernommen. Wenn Sie nicht in diese Altersgruppe fallen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob die Impfung für Sie geeignet ist.

Hepatitis B ist eine Geschlechtskrankheit, die zu schweren Leberkomplikationen führen kann. Die Impfung wird in Deutschland im Rahmen einer Reiseimpfung oder bei Menschen die zu einer Risikogruppe gehören, kostenlos angeboten:

Es ist auch möglich, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen, wenn bei Ihrer Arbeit ein Expositionsrisiko besteht (z. B. im Gesundheitswesen, bei der Polizei).

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