Sex ohne Kondom
Geschlechtskrankheit

Sex ohne Kondom – Risiken und häufige Fragen

geschrieben von

Anna Roell
25 Oktober, 2024

Medizinisch geprüfter Artikel Alle HOMED-IQ-Inhalte werden von medizinischen Fachpersonal überprüft

Sex ohne Kondom birgt mehrere Risiken, darunter die erhöhte Wahrscheinlichkeit, sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wie Chlamydien, Gonorrhö, HIV und Syphilis zu übertragen oder zu erhalten. Während andere Verhütungsmittel ungewollte Schwangerschaften verhindern können, ist das Kondom besonders wichtig, da es als einziges Mittel sowohl vor STIs als auch vor Schwangerschaften schützt. Besonders angesichts der steigenden Zahlen von STIs weltweit, sind Kondome von besonderer Bedeutung (ZDF, 2014).

In diesem Artikel gehen wir darauf ein, welche Risiken mit Geschlechtsverkehr ohne Kondom verbunden sind sowie auf häufig gestellte Fragen wie zum Beispiel ob man auf ein Kondom verzichten kann, wenn beide Partner getestet sind. Tests auf sexuell übertragbare Infektionen (STIs) spielen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Prävention von Infektionen, da sie auch Infektionen erkennen, die ohne Symptome verlaufen und sonst unentdeckt bleiben und sich weiter ausbreiten könnten. Homed-IQ bietet die Möglichkeit, sich sicher von zu Hause aus auf eine Vielzahl von STIs testen zu lassen, zum Beispiel mit dem Chlamydien- und Gonorrhoe-Test auf die häufigsten bakteriellen Infektionen. Alle Testergebnisse werden von ISO-zertifizierten Laboren ausgewertet, die auch von Arztpraxen und Kliniken genutzt werden.


Inhaltsübersicht


Sex ohne Kondom und Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) 

Sex ohne Kondom birgt ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STIs), da Kondome eine Barriere bieten, die den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten verhindert und somit eine Übertragung unwahrscheinlicher machen. Sie verringern das Risiko erheblich, bieten aber keinen vollständigen Schutz vor STIs (WHO, 2024).

Vor welchen STIs schützen Kondome?

Kondome bieten unterschiedlichen Schutz vor verschiedenen STIs, abhängig vom Übertragungsweg:

STIÜbertragungswegRisikoreduktion der Übertragung
HIVDirekter Kontakt von Schleimhäuten, insbesondere durch infizierte Samen-, Vaginalflüssigkeit oder BlutBis zu 98% – Kondome verhindern den Austausch von Körperflüssigkeiten
Chlamydien und GonorrhöKontakt mit infizierter Samen- oder Scheidenflüssigkeit über SchleimhäuteCa. 85% – Auch geringe Mengen können über äußere Schleimhäute übertragen werden
Herpes und HPVHaut-zu-Haut-Kontakt mit infizierten Bläschen oder WarzenCa. 70% – Kondome schützen teilweise, decken jedoch nicht immer  alle infizierten Hautstellen ab
SyphilisKontakt mit offenen Geschwüren oder Ausschlägen auf Schleimhäuten/Haut50-70% – Übertragung auch außerhalb des Kondombereichs möglich
TrichomoniasisKontakt mit infizierter Samen- oder Scheidenflüssigkeit über Schleimhäute70-80% – Trichomonaden können geringe Mengen außerhalb des Kondombereichs erreichen
Hepatitis BKontakt mit infiziertem Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit über SchleimhäuteBis zu 90% – Kondome blockieren den Austausch infektiöser Flüssigkeiten
Quellen: CDC, 2024; WHO, 2024

Kondome bieten jedoch nur dann ihre volle Schutzwirkung, wenn sie korrekt und rechtzeitig – vor jedem ersten Kontakt – angelegt und während des gesamten Geschlechtsverkehrs richtig getragen werden.

Wie kann ich mich neben Kondomen vor Geschlechtskrankheiten schützen?

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Übertragung von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) einzudämmen: 

  • Monogame Beziehung mit einem getesteten, gesunden Partner.
  • Regelmäßige STI-Tests für beide Partner.
  • Verzicht auf sexuelle Kontakte bei Symptomen oder Infektionsverdacht.
  • Impfungen gegen bestimmte STIs (z.B. HPV, Hepatitis B).
  • Gründliche Reinigung und kein Teilen von Sexspielzeug.

Quelle: NHS, 2024

Ist Geschlechtsverkehr sicher, wenn beide Partner/innen gesund sind?

Nicht zwangsläufig, da einige sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, HPV, Gonorrhö, Herpes genitalis und sogar HIV oft symptomlos verlaufen, können scheinbar gesunde Personen unbewusst Träger sein und die Infektionen weitergeben. Regelmäßige Tests sind daher entscheidend, um solche Infektionen frühzeitig zu erkennen und unbeabsichtigte Übertragungen zu vermeiden.

Kann man sich ohne Kondom anstecken, wenn beide getestet sind?

Wenn beide Partner kürzlich negativ auf sexuell übertragbare Infektionen (STIs) getestet wurden und seither keine weiteren Sexualpartner hatten, ist das Risiko einer Infektion gering. Ein Restrisiko bleibt jedoch bestehen, das auf die sogenannte diagnostische Lücke zurückzuführen ist. Die diagnostische Lücke beschreibt den Zeitraum zwischen einer Infektion und dem Zeitpunkt, ab dem sie durch Tests nachweisbar ist. Während dieser Phase ist die Konzentration von Viren oder Antikörpern oft noch zu niedrig, um nachgewiesen zu werden, sodass ein Test negativ ausfallen kann, obwohl eine Person bereits ansteckend ist (CDC; 2024).

Beim Durchführen von Tests sollte daher stets der Zeitpunkt der letzten potenziellen Ansteckung sowie die Dauer der diagnostischen Lücke berücksichtigt werden, die je nach Infektion variieren kann. Genaue Details, was dabei zu beachten ist, finden Sie in unserem Blog: „Wann kann man sich auf STIs testen lassen?“.

Was tun, wenn ich ungeschützten Sex hatte?

Nach ungeschütztem Sex hängen die nächsten Schritte von Ihrer individuellen Situation ab. Wichtige Faktoren sind, ob Sie und Ihr/e Partner/in regelmäßig auf sexuell übertragbare Infektionen (STIs) getestet wurden, ob Sie eine feste Partnerschaft oder wechselnde Kontakte haben und welche persönlichen Ziele, wie eine Schwangerschaft, Sie verfolgen. Folgende Maßnahmen sind wichtig zu wissen: 

  • STI-Test: Ein Test auf sexuell übertragbare Infektionen ist empfehlenswert, jedoch zum richtigen Zeitpunkt, da manche Infektionen erst nach der diagnostischen Lücke sicher nachweisbar sind. 
  • HIV-Prävention (PEP): Eine Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) kann das HIV-Infektionsrisiko senken, wenn sie innerhalb von 48 Stunden nach potenzieller Ansteckung begonnen wird. Diese Behandlung erfordert eine ärztliche Verschreibung.
  • Kein weiterer Geschlechtsverkehr: Bis ein Testergebnis feststellt, ob eine Infektion vorliegt, sollten weitere sexuelle Kontakte vermieden werden, um eine mögliche Infektion nicht zu übertragen.
  • Offene Kommunikation: Eine klare Kommunikation über mögliche Risiken schafft Transparenz und ermöglicht gemeinsame Präventionsmaßnahmen.
  • Vorsorge fürs nächste Mal: Zur zukünftigen Risikominimierung sollten konsequent Kondome oder andere Schutzmaßnahmen verwendet werden.
  • Notfallverhütung: Für den Fall einer ungewollten Schwangerschaft und ohne alternative Verhütungsmittel ist die „Pille danach“ in Deutschland rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie besteht aus zwei Wirkstoffen: Levonorgestrel (wirkt bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr) und Ulipristalacetat (wirkt bis zu 120 Stunden).  Die “Pille danach” sollte wirklich nur im Notfall eingenommen werden, da sie den Hormonhaushalt stark beeinflusst und keine regelmäßige Verhütungsmethode ersetzt.

Quelle: Cleveland Clinic, 2023

Sie wollen sich selbst einen Überblick verschaffen?

Regelmäßige Tests auf STIs sind besonders ratsam, wenn Sie wechselnde Sexualpartner haben, sich in einer neuen Beziehung befinden oder ungeschützten Sex hatten. Ein Test ist auch sinnvoll, wenn Sie ungewöhnliche Symptome bemerken oder einfach Klarheit über Ihre sexuelle Gesundheit haben wollen. Mit den diskreten Heimtests von Homed-IQ, wie dem Chlamydientest, dem Basic 4 STI-Test oder dem umfassenden STI-Test, können Sie sich gezielt auf eine oder mehrere STIs testen lassen.

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Sex ohne Kondom und Schwangerschaft

Sex ohne Kondom birgt grundsätzlich das Risiko einer Schwangerschaft, besonders während der fruchtbaren Tage. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, sollten zusätzliche Verhütungsmittel genutzt werden. Zu den häufigsten zählen die Pille, das Kondom, die Spirale und der Vaginalring. Dabei schützt jedoch nur das Kondom sowohl vor ungewollten Schwangerschaften als auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs).

Wie hoch ist das Risiko einer Schwangerschaft ohne Kondom?

Das Risiko einer Schwangerschaft ohne Kondom hängt stark vom Zeitpunkt im Menstruationszyklus ab. In der fruchtbaren Phase, etwa 5 Tage vor und bis zu einem Tag nach dem Eisprung, ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden viel höher. Spermien können bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben und auf den Eisprung warten. Außerhalb dieser Zeit ist das Risiko geringer, aber nie vollständig ausgeschlossen. Wenn eine Schwangerschaft nicht gewünscht ist, sollten Sie immer andere Verhütungsmittel verwenden (Medline Plus, 2024).

Stimmt es, dass man während der Periode keinen Schutz braucht?

Nein, das stimmt nicht. Auch während der Periode ist eine Schwangerschaft möglich, wenn auch das Risiko geringer ist. Spermien können bis zu fünf Tage im Körper überleben, sodass bei einem kurzen Zyklus und frühem Eisprung eine Befruchtung stattfinden kann. 

Zusammenfassung

Sex ohne Kondome birgt erhebliche Risiken, da er nicht nur das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft erhöht, sondern auch das Risiko der Übertragung sexuell übertragbarer Infektionen (STIs) wie HIV, Chlamydien und Gonorrhö. Während andere Verhütungsmittel Schwangerschaften verhindern können, ist das Kondom das einzige Mittel, das sowohl vor STIs als auch vor Schwangerschaften schützt. Regelmäßige Tests und das Wissen um die diagnostische Lücke sind essenziell, da einige Infektionen symptomlos verlaufen und unentdeckt weitergegeben werden können. 

Referenzen

Condoms. (2024, February 12). World Health Organization (WHO). Retrieved October 25, 2024, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/condoms

Condom Use: An Overview | Condom Use. (2024, January 19). CDC. Retrieved October 25, 2024, from https://www.cdc.gov/condom-use/index.html

How to prevent STIs. (n.d.). NHS inform. Retrieved October 25, 2024, from https://www.nhsinform.scot/campaigns/how-to-prevent-stis/

How to Prevent STIs | STI. (2024, April 9). CDC. Retrieved October 25, 2024, from https://www.cdc.gov/sti/prevention/index.html

Martinez, L., & Johns, E. (2024, March 31). Birth control and family planning. MedlinePlus. Retrieved October 25, 2024, from https://medlineplus.gov/ency/article/001946.htm

STD/STI Testing: What To Expect. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved October 25, 2024, from https://my.clevelandclinic.org/health/diagnostics/std-testing

Über die Autorin

Anna Roell

Anna ist ausgebildete Krankenschwester und Gesundheitsökonomin mit dem Schwerpunkt Epidemiologie und verbindet ihre medizinischen und wissenschaftlichen Interessen. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für medizinische Inhalte zu schärfen und diese auf verständliche Weise zu vermitteln. Am meisten schätzt sie am Leben in Amsterdam die aufgeschlossene, aktive Einstellung der Menschen, die Märkte und die großartige Natur in der Umgebung.