Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das für viele Vorgänge in unserem Körper wichtig ist, unter anderem für die Unterstützung des Immunsystems und den Schutz vor oxidativem Stress. Doch was passiert, wenn unser Körper nicht ausreichend mit Selen versorgt ist? Und in welchen Lebensmitteln ist Selen enthalten? In diesem Artikel gehen wir auf die Bedeutung von Selen ein und erklären, was passiert, wenn unser Körper entweder zu wenig oder zu viel davon hat. Selen ist auch von Bedeutung für die Gesundheit unserer Schilddrüse. Wenn Sie Ihre Schilddrüsenwerte überprüfen wollen, können Sie dies ganz bequem von zuhause mit einem Schilddrüsentest von Homed-IQ machen.
Inhaltsübersicht
- Was ist Selen?
- Welche Funktion hat Selen?
- Wie viel Selen sollte man täglich zu sich nehmen?
- Welche Lebensmittel enthalten Selen?
- Was ist ein Selenmangel?
- Welche Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Selenmangel?
- Welche Symptome weisen auf einen Selenmangel hin?
- Mit welchen anderen Krankheiten wird Selen in Verbindung gebracht?
- Was passiert bei einer Überdosierung von Selen?
- Wie wird ein Selenmangel oder -überdosierung diagnostiziert?
- Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem Selenmangel oder -überdosierung?
Was ist Selen?
Selen ist ein essentielles Spurenelement, das heißt, es ist ein Mineral, das unser Körper in sehr geringen Mengen benötigt, aber trotzdem für seine ordnungsgemäße Funktion unerlässlich ist. Wir können es nicht selbst produzieren und müssen es daher über unsere Ernährung aufnehmen (Harvard Health, 2023).
Welche Funktion hat Selen?
Selen spielt eine entscheidende Rolle in vielen Prozessen im Körper. Dazu gehören:
- Antioxidative Wirkung: Selen ist ein wichtiger Bestandteil der Enzyme, die freie Radikale neutralisieren. Freie Radikale können die Zellen schädigen, wenn sie sich im Körper ansammeln. Dieser Zustand wird als oxidativer Stress bezeichnet. Durch die Neutralisierung der freien Radikale hilft Selen, oxidativen Stress zu verringern und Zellschäden zu verhindern.
- Schilddrüsenfunktion: Selen spielt auch eine wichtige Rolle in der Schilddrüse. Die Schilddrüse ist wichtig für die Regulierung des Stoffwechsels und der Körpertemperatur spielt. Sie tut dies durch die Produktion von Schilddrüsenhormonen, insbesondere von Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Selen ist ein integraler Bestandteil mehrerer Enzyme, die wichtig für die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons T4 in das aktive Schilddrüsenhormon T3 und somit die Funktion der Hormone ermöglichen.
- Immunsystem: Selen unterstützt auch die Funktion des Immunsystems. Es ist an der Produktion und Funktion von Immunzellen beteiligt und kann helfen, die Abwehr gegen Infektionen zu stärken.
- Nervensystem: Selen spielt eine wichtige Rolle bei verschiedenen Aspekten der Gehirnfunktion und der Gesundheit des Nervensystems. Einige spezifische selenhaltige Proteine, so genannte Selenoproteine, haben verschiedene Funktionen, darunter die Regulierung von Entzündungsreaktionen im Gehirn und die Unterstützung der Gehirnentwicklung.
Quelle: Rayman, 2012
Wie viel Selen sollte man täglich zu sich nehmen?
Die empfohlene tägliche Zufuhr von Selen variiert je nach Alter, Geschlecht und allgemeinem Gesundheitszustand. Laut den Empfehlungen sollten Erwachsene über 19 Jahre 55 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen. Schwangere Frauen sollten 60 Mikrogramm und stillende Frauen 70 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Selenbedarf von vielen Faktoren abhängen kann, einschließlich der allgemeinen Gesundheit und des individuellen Stoffwechsels. Bei Fragen zu Ihren spezifischen Bedürfnissen kann Ihnen ihr Arzt weiterhelfen (NIH, 2021).
Welche Lebensmittel enthalten Selen?
Eine Vielzahl von Lebensmitteln kann als gute Selenquelle dienen. Es ist zu beachten, dass der Selengehalt in Pflanzen und Tieren stark von der Menge an Selen im Boden abhängt, auf dem sie wachsen bzw. gefüttert werden. Hier sind einige Beispiele:
- Fisch und Meeresfrüchte: Fisch und Meeresfrüchte sind ausgezeichnete Selenquellen. Tunfisch, Lachs, Kabeljau, Garnelen und Austern gehören zu den besten Lieferanten dieses wichtigen Mineralstoffs.
- Fleisch und Geflügel: Tierische Produkte wie Rindfleisch, Huhn, Truthahn und Schweinefleisch enthalten ebenfalls beachtliche Mengen an Selen. Die genaue Menge kann jedoch je nach Tierart, Ernährung und Lebensbedingungen variieren.
- Eier: Eier sind eine weitere gute Quelle für Selen, insbesondere das Eigelb.
- Vollkornprodukte: Vollkornbrot, brauner Reis und Haferflocken enthalten ebenfalls Selen. Auch hier kann die Menge je nach Bodenbeschaffenheit, auf dem die Pflanzen wachsen, variieren.
- Nüsse und Samen: Besonders die Paranuss ist bekannt für ihren hohen Selengehalt. In einer einzelnen Paranuss sind etwa 68-91 mcg enthalten, sodass schon ein oder zwei Nüsse Ihren täglichen Selenbedarf decken. Aber auch Sonnenblumenkerne und Leinsamen enthalten Selen.
- Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind ebenfalls Quellen von Selen.
Quelle: Cleveland Clinic, 2023
Was ist ein Selenmangel?
Ein Selenmangel tritt auf, wenn der Körper nicht genug Selen erhält, um seine Funktionen ordnungsgemäß ausführen zu können. Dies kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Schwächung des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Problemen mit der Schilddrüse (Kieliszek & Błażejak, 2013).
Welche Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Selenmangel?
Selenmangel ist in den meisten Teilen der Welt relativ selten, kann jedoch in bestimmten Bevölkerungsgruppen auftreten, die ein erhöhtes Risiko haben. Hier sind einige Beispiele:
- Menschen mit Autoimmunerkrankungen: Einige Autoimmunerkrankung können die Aufnahme von Selen aus der Nahrung beeinträchtigen oder zu einem erhöhten Bedarf an diesem Mineral führen. Menschen mit Zöliakie, bei der die Aufnahme von Gluten die Darmschleimhaut schädigt und die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigt könnten Schwierigkeiten haben, ausreichend Selen aufzunehmen. Auch bei Morbus Crohn, einer entzündlichen Darmerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung des Verdauungstraktes führt, kann die Aufnahme von Nährstoffen ebenfalls beeinträchtigt sein.
- Menschen mit weiteren Erkrankungen: Der Selenspiegel ist bei Menschen, die sich einer Nierendialyse infolge bestimmter Nierenerkrankungen unterziehen, deutlich niedriger als bei gesunden Personen. Durch die Hämodialyse wird ein Teil des Selens aus dem Blut entfernt. Auch bei HIV-Infizierten sind die Selenspiegel häufig niedrig, was möglicherweise auf eine unzureichende Aufnahme, übermäßige Verluste durch Durchfall und Malabsorption zurückzuführen ist.
- Menschen, die in selenarmen Regionen leben: Der Selengehalt in Lebensmitteln kann stark variieren, abhängig vom Selengehalt des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen oder in dem die Tiere gefüttert werden. In einigen Teilen der Welt, wie bestimmten Regionen Chinas und Europas, ist der Selengehalt im Boden niedrig, was dazu führen kann, dass die Bewohner dieser Regionen nicht genug Selen über ihre Ernährung aufnehmen.
Quelle: NIH, 2021
Welche Symptome weisen auf einen Selenmangel hin?
Die Symptome eines Selenmangels können in ihrer Ausprägung variieren und sind oft unspezifisch, was ihre Diagnose erschwert. Zu den allgemeinen Symptomen gehören:
- Müdigkeit und Schwäche
- Schwaches Immunsystem
- Kognitive Probleme wie Konzentrationsstörungen
- Haarausfall
Bei schwerem oder anhaltendem Mangel können spezifischere Symptome auftreten, wie beispielsweise Keshan-Krankheit (eine spezifische Herzerkrankung) oder Kashin-Beck-Krankheit (eine Art von Arthritis).
Wichtig ist zu beachten, dass viele dieser Symptome auch bei anderen Erkrankungen oder Nährstoffmängeln auftreten können. Daher ist es schwierig, einen Selenmangel allein auf der Grundlage der Symptome zu diagnostizieren. Bei Verdacht auf einen Selenmangel ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Quelle: Olsen, 2023
Mit welchen anderen Krankheiten wird Selen in Verbindung gebracht?
Neben seiner Bedeutung für das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion wird die Rolle von Selen bei der Prävention und Behandlung verschiedener Krankheiten untersucht. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein niedriger Selenspiegel im Blut mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen kann. Da die Selenkonzentrationen im Blut mit dem Alter sinkt, könnten geringe oder mangelhafte Selenkonzentrationen mit altersbedingten Abnahmen der Gehirnfunktion verbunden sein. Weitere Forschung in diesem Bereich ist jedoch notwendig (NIH,2021).
Was passiert bei einer Überdosierung von Selen?
Erhöhte Selenspiegel, bekannt als Selenose, können durch eine übermäßige Zufuhr von Selen, in der Regel durch Supplementierung, verursacht werden. Die Symptome können je nach Schweregrad der Selenose variieren. Zu den frühzeitig erkennbaren Symptomen gehören:
- Übelkeit,Erbrechen und Durchfall
- Haarausfall, Nagelveränderungen, Hautausschläge,
- Zahnfleischentzündungen
- Reizbarkeit
- Müdigkeit
- Nervenschäden (Neuropathien)
Bei anhaltend hohen Selenspiegeln können ernsthafte gesundheitliche Folgen auftreten, darunter schwere neurologische und gastrointestinale Probleme, Herzprobleme und in extremen Fällen sogar der Tod. Es ist wichtig, bei Verdacht auf Selenose sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Es ist wichtig, bei der Einnahme von Selenpräparaten Vorsicht walten zu lassen und die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten (Kieliszek & Błażejak, 2013; Harvard Health, 2023).
Wie wird ein Selenmangel oder -überdosierung diagnostiziert?
Die Diagnose eines hohen oder niedrigen Selenspiegels basiert normalerweise auf einer Kombination aus Symptomen und Laboruntersuchungen. Die Symptome allein sind oft unspezifisch und können auf eine Vielzahl von gesundheitlichen Zuständen hinweisen, weshalb Blutuntersuchungen entscheidend sind. Bei Verdacht auf einen Selenmangel oder eine Selenvergiftung kann ein Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, um den Selenspiegel im Blut zu messen. Es sollte beachtet werden, dass diese Tests nicht immer eindeutig sind, da der Selenspiegel im Blut auch durch Faktoren wie den kürzlich erfolgten Verzehr von selenreichen Lebensmitteln beeinflusst werden kann. Es können auch Haar- oder Nagelproben genommen werden, um den Selenstatus über einen längeren Zeitraum zu beurteilen (Olsen, 2023).
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Die Tests von Homed-IQ, insbesondere der Schilddrüsentest und der Vitaminmangeltest, können bei der frühzeitigen Erkennung eines möglichen Mangels hilfreich sein. Da Selen für die Synthese von Schilddrüsenhormonen unerlässlich ist, dient der Schilddrüsentest dazu, Funktionsstörungen der Schilddrüse in einem frühen Stadium zu erkennen. Die Untersuchung auf einen Vitaminmangel kann wertvolle Erkenntnisse über den allgemeinen Ernährungszustand einer Person liefern. Die Heimtests von Homed-IQ ermöglichen es proaktiv auf die eigene Gesundheit zu achten und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
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Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem Selenmangel oder -überdosierung?
Die Behandlung hängt vom spezifischen Zustand des Patienten ab. Bei einem Selenmangel kann ein Arzt eine höhere Zufuhr von Selen durch die Ernährung oder die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln empfehlen. Bei schwerem Mangel oder wenn die Person Schwierigkeiten hat, genug Selen durch die Ernährung zu erhalten, kann ein Arzt Selenpräparate verschreiben oder es wird zunächst die zugrundliegende Erkrankung behandelt.
Bei einer Selenvergiftung (Selenose) besteht die Hauptbehandlung darin, die Zufuhr von Selen sofort zu reduzieren oder zu stoppen. In sehr schweren Fällen kann eine medizinische Überwachung notwendig sein, wenn mittels medikamentöser Behandlung überschüssiges Selen aus dem Körper ausgeschieden werden soll.
Zusammenfassung
Selen ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der für das Immunsystem, die Schilddrüsenfunktion und die Gesundheit des Nervensystems unerlässlich ist. Ein Mangel kann verschiedene Symptome hervorrufen, darunter Müdigkeit, ein geschwächtes Immunsystem und kognitive Probleme. Gleichzeitig kann eine übermäßige Aufnahme von Selen zu gesundheitlichen Problemen führen, bekannt als Selenose. Es ist wichtig, einen angemessenen Selenhaushalt aufrechtzuerhalten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.
Referenzen
Benefits of Selenium. (2023, May 31). Cleveland Clinic Health Essentials. Retrieved July 6, 2023, from https://health.clevelandclinic.org/selenium-benefits/
Kieliszek, M., & Blazejak, S. (2016). Current Knowledge on the Importance of Selenium in Food for Living Organisms: A Review. Molecules, 21(5), 609. https://www.mdpi.com/1420-3049/21/5/609
O’Carroll, D. (n.d.). Selenium Deficiency: Symptoms, Causes, and Treatment. Healthline. Retrieved July 6, 2023, from https://www.healthline.com/health/selenium-deficiency#symptoms
Rayman, M. P. (2012). Selenium and human health. The Lancet, 379(9822), 1256-1268. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0140673611614529?via%3Dihub
Selenium – Health Professional Fact Sheet. (2021, March 26). NIH Office of Dietary Supplements. Retrieved July 6, 2023, from https://ods.od.nih.gov/factsheets/Selenium-HealthProfessional/#h2
Selenium | The Nutrition Source | Harvard T.H. Chan School of Public Health. (n.d.). Harvard T.H. Chan School of Public Health. Retrieved July 6, 2023, from https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/selenium/