Juckende Augen, eine verstopfte Nase und Atembeschwerden – viele Menschen leiden unter Inhalationsallergien wie Heuschnupfen oder einer Hausstaubmilbenallergie. An Heuschnupfen, auch bekannt als allergische Rhinitis können je nach Region bis zu 160 Millionen Kinder und bis zu 120 Millionen Erwachsene weltweit betroffen sein (Alnahas et al., 2023). Doch gibt es eine Möglichkeit, die Allergie dauerhaft loszuwerden, oder lassen sich nur die Symptome bekämpfen?
In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter einer Inhalationsallergie steckt, welche Behandlungsmethoden es gibt und ob eine Heilung möglich ist – oder ob Betroffene ihr Leben lang mit der Allergie umgehen müssen.
Inhaltsübersicht
- Was ist eine Inhalationsallergie?
- Kann eine Inhalationsallergie geheilt werden?
- Behandlungsmöglichkeiten einer Inhalationsallergie
- Zusammenfassung
Was ist eine Inhalationsallergie?
Eine Inhalationsallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eingeatmete Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Dabei stuft der Körper diese eigentlich harmlosen Stoffe als Bedrohung ein und setzt Histamin (ein Botenstoff, der an allergischen Reaktionen beteiligt ist) frei, was typische Beschwerden wie Niesen, Juckreiz oder Atemnot verursacht. Ein häufiges Beispiel ist die Pollenallergie (Heuschnupfen), bei der Betroffene saisonal auf Blütenpollen reagieren und unter Symptomen wie einer laufenden oder verstopften Nase sowie juckenden Augen leiden (Cleveland Clinic, 2022).
Ursachen und Auslöser einer Inhalationsallergie
Die Ursache liegt in einer überempfindlichen Immunreaktion, die oft genetisch bedingt ist oder durch Umweltfaktoren verstärkt wird.
Kategorie | Beispiele |
Pollen | Gräser-, Baum- und Kräuterpollen (z. B. Birke, Ambrosia) |
Hausstaubmilben | Milbenkot in Matratzen, Teppichen und Polstermöbeln |
Tierhaare | Hautschuppen und Speichel von Katzen, Hunden, Pferden |
Schimmelpilzsporen | Feuchte Räume, schlecht belüftete Wohnungen |
Berufsbedingte Allergene | Mehlstaub (Bäcker), Holzstaub (Tischler), Chemikalien |
Quellle: Cleveland Clinic, 2024
Häufige Ursachen für die Entstehung einer Allergie:
✔ Genetische Veranlagung – Allergien treten oft familiär gehäuft auf.
✔ Luftverschmutzung & Umweltfaktoren – Feinstaub und Schadstoffe können das Immunsystem sensibilisieren.
✔ Übermäßiger Kontakt mit Allergenen – Wer viel mit potenziellen Allergenen in Berührung kommt (z. B. durch Haustiere oder bestimmte Berufe), entwickelt eher eine Allergie.
Quelle: Mayo Clinic, 2024
Kann eine Inhalationsallergie geheilt werden?
Eine vollständige Heilung einer Inhalationsallergie ist selten. In den meisten Fällen bleibt die Allergie ein lebenslanger Begleiter, doch es gibt Möglichkeiten, die Beschwerden zu reduzieren oder sogar weitgehend zu unterdrücken.
Die einzige Therapie, die eine langfristige Besserung oder potenziell eine Heilung bewirken kann, ist die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Dabei wird das Immunsystem über mehrere Jahre hinweg schrittweise an das Allergen gewöhnt, sodass die allergische Reaktion nachlässt oder in einigen Fällen ganz verschwindet. Die Behandlung erfolgt unter ärztlicher Aufsicht, entweder durch regelmäßige Injektionen unter die Haut (subkutane Immuntherapie, SCIT) oder durch die Verabreichung von Tropfen oder Tabletten unter die Zunge (sublinguale Immuntherapie, SLIT). Die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) ist bei Atemwegsallergien, wie allergischer Rhinitis und allergischem Asthma, erfolgversprechend (Bernardini et al., 2024; Pfaar et al., 2022).
Allerdings schlägt sie nicht bei allen Betroffenen an und führt nicht immer zu einer vollständigen Heilung. Dennoch kann es zu einer Reduktion der Symptome um 50 bis 80 Prozent kommen, was die Lebensqualität erheblich verbessert (UMC Utrecht, 2025).
Warum ist eine Heilung der Inhalationsallergie kaum möglich?
Eine vollständige Heilung einer Inhalationsallergie ist selten, da das Immunsystem die allergische Reaktion meist lebenslang beibehält. Die Hauptgründe dafür sind:
- Tief verankerte Fehlsteuerung des Immunsystems: Harmlose Stoffe wie Pollen oder Hausstaubmilben werden fälschlicherweise als gefährlich erkannt, und diese Überreaktion lässt sich nur schwer rückgängig machen.
- Genetische Veranlagung: Viele Menschen haben eine erbliche Neigung zu Allergien, sodass das Immunsystem dauerhaft überempfindlich bleibt.
- Dauerhafte Allergenexposition: Pollen, Hausstaub und andere Allergene sind allgegenwärtig, was eine langfristige Abschwächung der Reaktion erschwert.
- Variierende Wirksamkeit der Immuntherapie: Eine Hyposensibilisierung kann die Symptome lindern, zeigt jedoch nicht bei allen Betroffenen eine anhaltende Wirkung.
- Keine vollständige Immunanpassung: Im Gegensatz zu Infektionen kann sich das Immunsystem bei Allergien nicht selbst regenerieren oder anpassen.
Quelle: Cleveland Clinic, 2022
Behandlungsmöglichkeiten einer Inhalationsallergie
Für viele Menschen besteht die beste Strategie darin, die Symptome zu kontrollieren, indem sie Allergene meiden oder Medikamente nutzen. Diese Maßnahmen lindern die Beschwerden, setzen aber nicht an der Ursache der Allergie an (Aafa, 2024). Neben der spezifischen Immuntherapie sind zwei zentrale Ansätze besonders wichtig: die Allergenvermeidung und die medikamentöse Behandlung.
1. Allergenvermeidung – den Auslösern aus dem Weg gehen
Die einfachste Methode zur Linderung von Allergiesymptomen ist das Vermeiden der Allergene. Dies ist jedoch nicht immer vollständig möglich. Tipps zur Allergenvermeidung:
✔ Bei Pollenallergie: Fenster während der Pollensaison geschlossen halten, Pollenschutzgitter nutzen, Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien wechseln.
✔ Bei Hausstaubmilbenallergie: Allergikerfreundliche Bettwäsche verwenden, Matratzen regelmäßig reinigen, Luftfeuchtigkeit reduzieren.
✔ Bei Tierhaarallergie: Direkten Kontakt mit Tieren vermeiden, Räume häufig lüften und reinigen.
2. Medikamentöse Behandlung – Symptome lindern
Wenn eine Allergenvermeidung nicht ausreicht, helfen Medikamente, die allergische Reaktion zu kontrollieren.
Medikament | Wirkung | Anwendungsform |
Antihistaminika | Blockieren die Wirkung von Histamin, reduzieren Juckreiz und Niesen. | Tabletten, Nasenspray, Augentropfen |
Kortison-Präparate | Entzündungshemmend, lindert Schwellungen und Reizungen. | Nasenspray, Inhalation |
Mastzellstabilisatoren | Verhindern die Freisetzung von Histamin, wirken vorbeugend. | Nasenspray, Augentropfen |
Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten | Blockieren allergische Entzündungsreaktionen. | Tabletten |
Quelle: Drechsel, 2022
Inhalationsallergien frühzeitig erkennen – mit einem Heimtest
Wer unter anhaltenden Symptomen wie Niesen, juckenden Augen oder Atemproblemen leidet, fragt sich oft, ob eine Allergie die Ursache sein könnte. Ein Inhalationsallergietest kann dabei helfen, gezielt herauszufinden, auf welche Stoffe Ihr Immunsystem reagiert. Mit dem Homed-IQ Inhalations-Allergietest können Sie bequem von zu Hause aus testen, ob Sie auf Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder andere häufige Allergene empfindlich reagieren.
Der Test analysiert Ihr Blut auf spezifische IgE-Antikörper, die auf eine allergische Sensibilisierung hinweisen. Nach der Auswertung in einem zertifizierten Labor erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über Ihre individuellen Allergieauslöser.
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Zusammenfassung
Eine vollständige Heilung einer Inhalationsallergie ist selten, da das Immunsystem die allergische Reaktion meist lebenslang beibehält. Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) kann die Beschwerden langfristig reduzieren, führt jedoch nicht bei allen Betroffenen zu einer vollständigen Heilung. Neben dieser Therapie sind Allergenvermeidung und medikamentöse Behandlungen zentrale Maßnahmen zur Linderung der Symptome. Durch gezielte Therapien und Anpassungen im Alltag können Betroffene ihre Beschwerden kontrollieren und ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
References
Allergens and Allergic Asthma. (n.d.). Asthma and Allergy Foundation of America | AAFA. Retrieved March 12, 2025, from https://aafa.org/asthma/asthma-triggers-causes/allergic-asthma/
Allergic Asthma: Causes, Symptoms, Tests & Treatment. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved March 12, 2025, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21461-allergic-asthma
Allergies – Symptoms and causes. (2024, August 24). Mayo Clinic. Retrieved March 12, 2025, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/allergies/symptoms-causes/syc-20351497
Allergies: Symptoms, Reaction, Treatment & Management. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved March 12, 2025, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/8610-allergies
Leitlinie zur Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen. (n.d.). AWMF Leitlinien. Retrieved March 12, 2025, from https://register.awmf.org/assets/guidelines/061-004l_S2k_Allergen-Immuntherapie-bei-IgE-vermittelten-allergischen_Erkrankungen_2022-10.pdf