Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau – doch wann genau beginnen sie, und an welchen Anzeichen können Sie erkennen, dass Ihr Körper sich verändert? Viele Frauen erleben erste Symptome, sind sich aber unsicher, ob es sich wirklich um die Wechseljahre handelt oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anzeichen auf den Beginn der Wechseljahre hindeuten, wie Sie Veränderungen in Ihrem Körper besser verstehen können und welche Möglichkeiten es gibt, Ihre Hormonwerte zu überprüfen. So gewinnen Sie mehr Klarheit über Ihren aktuellen Lebensabschnitt und können bewusster mit den Veränderungen umgehen.
Inhaltsübersicht
- Was sind die Wechseljahre und wann beginnen sie?
- Exkurs: Die Phasen der Wechseljahre
- Die ersten Anzeichen der Wechseljahre
- Sind unregelmäßige Perioden ein Anzeichen für die Wechseljahre?
- Können die Wechseljahre frühzeitig beginnen?
- Kann man die Wechseljahre testen?
- Zusammenfassung
Was sind die Wechseljahre und wann beginnen sie?
Die Wechseljahre (Klimakterium) sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau, in der sich der Hormonhaushalt verändert und die Fruchtbarkeit allmählich endet. In dieser Zeit nimmt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron langsam ab, was verschiedene körperliche und emotionale Veränderungen mit sich bringen kann.
Der Beginn der Wechseljahre ist individuell verschieden. Viele Frauen bemerken erste Veränderungen bereits um das 45te Lebensalter, während andere erst später Symptome entwickeln. Die Menopause – der Zeitpunkt, an dem eine Frau seit 12 Monaten keine Menstruation mehr hatte – ist eine Phase der Wechseljahre und tritt im Durchschnitt um das Alter von 50 Jahren ein. Genetik, Lebensstil und gesundheitliche Faktoren können jedoch beeinflussen, wann die Wechseljahre beginnen und wie intensiv sie erlebt werden (WHO, 2024).
Exkurs: Die Phasen der Wechseljahre
Wenn Sie sich fragen, ob Sie in den Wechseljahren sind, hilft es, die verschiedenen Phasen dieser Lebensphase zu kennen. Die Wechseljahre verlaufen nicht abrupt, sondern in mehreren Schritten, die sich über Jahre erstrecken. Je nachdem, in welcher Phase Sie sich befinden, können sich die Symptome unterscheiden. Die folgende Übersicht zeigt, welche Phasen es gibt, wann sie ungefähr beginnen und welche typischen Anzeichen auftreten. So können Sie besser einordnen, ob Ihre Beschwerden mit den Wechseljahren zusammenhängen.
Phase | Ungefähres Alter | Typische Symptome |
Prämenopause | Ab ca. 35–40 Jahren | – Hormonelle Schwankungen (ohne spürbare Symptome) – Leichte Veränderungen im Menstruationszyklus – Erste Anzeichen von Haut- und Haarveränderungen |
Perimenopause | Ab ca. 40–50 Jahren | – Unregelmäßige Periode – Hitzewallungen & Nachtschweiß – Schlafstörungen & Stimmungsschwankungen |
Menopause | Durchschnittlich um 50 Jahre | – Letzte Regelblutung – Verstärkte Trockenheit von Haut & Schleimhäuten – Veränderungen im Stoffwechsel (Gewichtszunahme, veränderte Fettverteilung) |
Postmenopause | Ab ca. 50–55 Jahren | – Nachlassen der akuten Beschwerden – Erhöhtes Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Mögliche anhaltende Beschwerden wie Scheidentrockenheit oder Gelenkschmerzen |
Jede Frau erlebt diese Phasen individuell. Wenn Sie Veränderungen an Ihrem Körper bemerken, kann ein Blick auf diese Phasen helfen, einzuordnen, ob Sie sich bereits in den Wechseljahren befinden. Wenn Sie mehr über die Symptome in den verschiedenen Phasen erfahren möchten und was helfen kann Ihre Symptome zu lindern, lesen Sie unseren Blog: Beschwerden der Wechseljahre: Symptome vor und nach der Menopause.
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre treten meist in der Perimenopause auf, also einige Jahre vor der letzten Regelblutung. Diese Symptome entstehen durch die zunehmenden Schwankungen und den langsamen Abfall des Östrogenspiegels. Die Beschwerden können von Frau zu Frau variieren – während einige kaum Veränderungen bemerken, erleben andere deutliche Symptome. Typische erste Anzeichen der Wechseljahre sind:
- Unregelmäßige Menstruation: Der Zyklus kann kürzer oder länger werden, die Blutung kann stärker oder schwächer ausfallen. Manche Frauen erleben Zwischenblutungen oder eine völlig unvorhersehbare Periodendauer.
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Plötzliche Wärmegefühle, oft begleitet von starkem Schwitzen, besonders nachts (sogenannte „Nachtschweiß“), sind eines der häufigsten Symptome.
- Schlafstörungen: Viele Frauen haben Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Dies kann mit nächtlichem Schwitzen oder hormonellen Veränderungen zusammenhängen.
- Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit, Nervosität oder eine verstärkte emotionale Empfindlichkeit sind häufige Beschwerden. Manche Frauen berichten auch von depressiven Verstimmungen oder Ängsten.
- Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit: Hormonelle Veränderungen können die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen, was sich in Konzentrationsschwierigkeiten oder gelegentlicher Vergesslichkeit äußern kann („Gehirnnebel“).
- Trockene Haut und Schleimhäute: Östrogen beeinflusst die Feuchtigkeitsregulation des Körpers. Deshalb kann es zu trockener Haut, Juckreiz und Trockenheit der Scheide kommen, was zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr führen kann.
- Veränderungen im Stoffwechsel: Viele Frauen bemerken eine leichtere Gewichtszunahme, insbesondere am Bauch, und eine veränderte Fettverteilung im Körper.
Diese ersten Anzeichen können mehrere Jahre vor der eigentlichen Menopause auftreten und in ihrer Intensität schwanken (Mayo Clinic, 2024).
Sind unregelmäßige Perioden ein Anzeichen für die Wechseljahre?
Ja, unregelmäßige Perioden können ein Anzeichen sein. Besonders in der Perimenopause, also der Übergangsphase vor der Menopause, verändert sich der Menstruationszyklus aufgrund hormoneller Schwankungen. Während der Perimenopause wird der Zyklus zunehmend unregelmäßig:
- Veränderte Zykluslänge – Blutungen treten häufiger oder seltener auf (z. B. nach 21 oder 40 Tagen).
- Schwankende Blutungsstärke – Die Periode kann ungewöhnlich stark oder sehr schwach ausfallen.
- Aussetzer & Zwischenblutungen – Monate ohne Periode sind möglich, gefolgt von plötzlichen Blutungen.
Quelle: Harvard Health, 2022
Können die Wechseljahre frühzeitig beginnen?
Ja, die Wechseljahre können auch frühzeitig, also vor dem 40. Lebensjahr, beginnen. Dies wird als vorzeitige Menopause oder prämenopausale Ovarialinsuffizienz (POI) bezeichnet. Sie tritt bei etwa 1 % der Frauen auf und kann genetische, gesundheitliche oder äußere Ursachen haben (Yale Medicine, 2024).
Mögliche Ursachen für eine frühzeitige Menopause
- Genetische Veranlagung – Wenn Mutter oder Großmutter früh in die Wechseljahre kamen, ist das Risiko erhöht.
- Autoimmunerkrankungen – Erkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis (chronische Schilddrüsenentzündung) oder rheumatoide Arthritis können die Eierstockfunktion beeinflussen.
- Chirurgische Eingriffe oder Krebstherapien – Eine Entfernung der Eierstöcke oder eine Chemotherapie kann die Wechseljahre auslösen.
- Lebensstil & Umweltfaktoren – Rauchen, starker Stress oder Untergewicht können die Hormonproduktion beeinflussen.
Wie erkennt man eine frühzeitige Menopause?
Die Symptome ähneln denen der regulären Wechseljahre, darunter unregelmäßige oder ausbleibende Perioden, Hitzewallungen, Schweißausbrüche sowie Stimmungsschwankungen und Schlafprobleme. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Wechseljahre frühzeitig einsetzen, kann ein Hormontest (z. B. der FSH-Wert) Aufschluss geben. Ein Arztbesuch ist in diesem Fall besonders wichtig, um gesundheitliche Risiken wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Kann man die Wechseljahre testen?
Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, um festzustellen, ob Sie sich in den Wechseljahren befinden. Neben den typischen Symptomen kann ein Hormon-Test zusätzliche Klarheit bringen.
Welche Tests gibt es?
- FSH-Test (Follikelstimulierendes Hormon): In den Wechseljahren steigt der FSH-Wert an, da der Körper versucht, die nachlassende Östrogenproduktion der Eierstöcke auszugleichen. FSH sind grundsätzlich für die Anregung der Eizellreifung in den Eierstöcken an. Ein dauerhaft erhöhter Wert kann auf die Wechseljahre hinweisen.
- Östrogen-Test: Östrogen (insbesondere Estradiol) sinkt während der Wechseljahre. Ein niedriger Wert kann ein Indiz sein, sollte aber immer im Zusammenhang mit anderen Hormonen betrachtet werden.
- LH-Test (Luteinisierendes Hormon): Ähnlich wie FSH kann auch LH in den Wechseljahren erhöht sein, spielt aber eine untergeordnete Rolle bei der Diagnostik.
Da Hormonwerte im Zyklus schwanken, ist ein einzelner Test oft nicht ausreichend. Die Kombination aus mehreren Messungen und den auftretenden Symptomen gibt die beste Einschätzung über den aktuellen Hormonstatus (Mayo Clinic, 2024).
Wie kann man die Wechseljahre zu Hause testen?
Ein Hormon-Selbsttest kann helfen, hormonelle Veränderungen zu erkennen. Der Wechseljahre-Bluttest von Homed-IQ misst die Werte von FSH und LH, um festzustellen, ob die Wechseljahre bereits begonnen haben. Die Probenentnahme erfolgt einfach per Fingerstich zu Hause, das Ergebnis wird in einem zertifizierten Labor analysiert.
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Zusammenfassung
Die Wechseljahre sind eine natürliche Lebensphase, in der sich der Hormonhaushalt verändert und die Fruchtbarkeit allmählich endet. Erste Anzeichen wie unregelmäßige Perioden, Hitzewallungen und Schlafstörungen treten meist in der Perimenopause auf. Da die Symptome individuell unterschiedlich sind, kann ein Hormon-Test helfen, den aktuellen Hormonstatus zu bestimmen. Besonders der FSH- und LH-Wert geben Aufschluss darüber, ob sich der Körper in den Wechseljahren befindet.
Referenzen:
MACMILLAN, C. (2024, June 24). 4 Things to Know About Early and Premature Menopause. Yale Medicine. Retrieved February 19, 2025, from https://www.yalemedicine.org/news/early-and-premature-menopause
Menopause. (2024, October 16). World Health Organization (WHO). Retrieved February 19, 2025, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/menopause
Menopause – Diagnosis and treatment. (2024, August 7). Mayo Clinic. Retrieved February 19, 2025, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/menopause/diagnosis-treatment/drc-20353401
Menopause – Symptoms and causes. (2024, August 7). Mayo Clinic. Retrieved February 19, 2025, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/menopause/symptoms-causes/syc-20353397
Menopause: What It Is, Age, Stages, Signs & Side Effects. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved February 19, 2025, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21841-menopause
Perimenopause: Rocky road to menopause. (2022, August 9). Harvard Health. Retrieved February 19, 2025, from https://www.health.harvard.edu/womens-health/perimenopause-rocky-road-to-menopause