Ein erfrischender Orangensaft oder ein Spritzer Zitrone im Tee – für viele Menschen gehören Zitrusfrüchte zum Alltag. Doch was tun, wenn sie Beschwerden wie Juckreiz, Magenprobleme oder Atemwegsreaktionen auslösen? Dahinter kann eine Allergie oder Unverträglichkeit stecken. Erfahren Sie, welche Symptome auftreten, wie die Diagnose gestellt wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Wie äußert sich eine Allergie gegen Zitrusfrüchte?
- Warum vertrage ich keine Zitrusfrüchte?
- Welche Lebensmittel sollten bei einer Zitrusfrüchte-Allergie vermieden werden?
- Wie wird eine Zitrusfrüchte-Allergie diagnostiziert?
- Wie kann eine Zitrusallergie behandelt werden?
- Gibt es Alternativen zu Zitrusfrüchten für Allergiker?
- Kann eine Zitrusfrüchte-Allergie im Laufe des Lebens verschwinden?
- Sind Bio-Zitrusfrüchte für Allergiker besser verträglich?
- Zusammenfassung
Wie äußert sich eine Allergie gegen Zitrusfrüchte?
Die Zitrusallergie ist eine seltene Nahrungsmittelallergie, bei der das Immunsystem auf Bestandteile von Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen oder Limetten überreagiert. Eine Allergie auf Zitrusfrüchte kann verschiedene Symptome hervorrufen. Die folgende Liste gibt einen Überblick über mögliche Beschwerden:
- Hautreaktionen – Juckreiz, Nesselsucht, Ekzeme
- Magen-Darm-Beschwerden – Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
- Atemwegsprobleme – Niesen, laufende Nase, Asthma
- Orale Symptome – Kribbeln, Schwellungen an Lippen und Zunge
- Schwere Reaktionen – Anaphylaxie (selten). Anaphylaxie ist eine schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktion, die den gesamten Körper betreffen kann. Sie tritt plötzlich auf und führt häufig zu Symptomen wie Atemnot, Schwellungen, Hautausschlag, Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit. Ohne rasche Behandlung mit Adrenalin kann sie tödlich verlaufen.
Quelle: Wyndly Care Team, 2024.
Warum vertrage ich keine Zitrusfrüchte?
Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Nahrungsmittel. Schon kleinste Mengen können eine sofortige Abwehrreaktion auslösen. Eine Nahrungsmittelintoleranz dagegen entsteht durch Probleme bei der Verarbeitung oder Aufnahme bestimmter Stoffe im Verdauungstrakt und ist nicht immunologisch bedingt.
Gründe für die Unverträglichkeit von Zitrusfrüchten sind:
- Allergische Reaktion: Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Proteine in Zitrusfrüchten. Insbesondere bei Pollenallergikern (z.B. auf Gräser oder Beifuß) kann es zu Kreuzreaktionen kommen, da das Immunsystem Ähnlichkeiten zwischen Pollen- und Fruchtproteinen erkennt. Dies kann zu Symptomen führen (Iorio, R. A., 2013).
- Histaminintoleranz: Zitrusfrüchte setzen Histamin frei. Histamin ist eine körpereigene Substanz, die an Immunreaktionen, Nervensignalen und der Produktion von Magensäure beteiligt ist. Ein Überschuss, insbesondere bei gestörtem Abbau, kann unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden führen (Maintz, L., et al, 2007).
- Fruchtzucker-Empfindlichkeit (Fructoseintoleranz): Fruktose, ein Einfachzucker, der in vielen Früchten vorkommt, kann bei Fruktoseintoleranz Beschwerden verursachen. Zitrusfrüchte enthalten Fruktose, Orangen z.B. gehören zu den Obstsorten mit relativ wenig Fruktose (Digestio, n.d.).
Welche Lebensmittel sollten bei einer Zitrusfrüchte-Allergie vermieden werden?
Menschen mit einer Allergie gegen Zitrusfrüchte sollten frische Früchte wie Orangen, Zitronen, Limetten, Orangen, Klementinen und Grapefruits meiden. Vorsicht ist auch bei versteckten Zitrusbestandteilen in verarbeiteten Produkten geboten. Auch Fruchtsäfte, Marmeladen, Softdrinks und Süßwaren oder Fertiggerichte mit Zitrusaromen oder Säuerungsmitteln können Beschwerden auslösen. Gewürzmischungen oder Backzutaten enthalten manchmal versteckte Zitrusbestandteile, die eine Reaktion auslösen können. Auch Medikamente und Kosmetika können problematische Extrakte enthalten und allergische Reaktionen auslösen. Beispielsweise können Sie auf die Folgenden Begriffe bei einem Einkauf achten: Zitronensäure (E330), Citrus-Extrakt, Orangen- oder Zitronenöl, Limonen, Citral, Ascorbinsäure (E300) Citrus Limon (Lemon) Peel Extract, Citrus Sinensis Oil, Citrus Aurantium Dulcis (Orange) Extract, Limonene oder Citral.
Quelle: Nyacs, n.d.
Wie wird eine Zitrusfrüchte-Allergie diagnostiziert?
Die Diagnose einer Zitrusallergie erfolgt durch Anamnese, Haut-Pricktests und spezifische IgE-Tests im Blut. Zur Bestätigung kann ein Provokationstest unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Ein Provokationstest ist ein medizinischer Test, bei dem eine bestimmte Substanz gezielt verabreicht wird, um zu prüfen, ob eine Reaktion auftritt. Bei Unverträglichkeiten ohne immunologische Reaktion kann ein Ernährungstagebuch helfen, Zusammenhänge zwischen Symptomen und dem Verzehr von Zitrusfrüchten zu erkennen (Yorktest, n.d.).
Wenn Sie den Verdacht haben, gegen Zitrusfrüchte allergisch zu sein, kann ein Allergietest Klarheit bringen. Ein Heimtest hat den Vorteil, dass er bequem zu Hause durchgeführt werden kann – ohne Wartezeiten und ohne Arztbesuch. Der umfassende Allergietest von Homed-IQ analysiert zahlreiche Allergene und wird in ISO-zertifizierten Labors ausgewertet, sodass Sie zuverlässige und genaue Ergebnisse erhalten.
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Wie kann eine Zitrusallergie behandelt werden?
Die beste Behandlung einer Zitrusallergie ist das Meiden der entsprechenden Früchte und Produkte. Treten dennoch Beschwerden auf, können Antihistaminika oder Cortison helfen, Symptome wie Juckreiz oder Schwellungen zu lindern. Bei schweren Reaktionen kann eine Epinephrin-Injektion notwendig sein. Eine spezifische Immuntherapie ist meist nicht möglich, da Zitrusallergien häufig mit anderen Allergien kombiniert sind (Nyacs, n.d.).
Gibt es Alternativen zu Zitrusfrüchten für Allergiker?
Für Allergiker gibt es viele verträgliche Alternativen zu Zitrusfrüchten, die ähnliche Aromen oder Nährstoffe bieten. Hier einige Möglichkeiten:
- Vitamin-C-Quellen: Paprika, Brokkoli, Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren
- Säuerliche Alternativen: Äpfel, Birnen, Granatäpfel, Himbeeren
- Zitronenersatz beim Kochen: Apfelessig, Weißweinessig, Tamarinde
- Aromatische Alternativen: Ingwer, Minze, Zitronenmelisse
Kann eine Zitrusfrüchte-Allergie im Laufe des Lebens verschwinden?
Eine Zitrusallergie kann sich im Laufe des Lebens verändern. Manche Menschen entwickeln sie in der Kindheit und verlieren sie später wieder, bei anderen bleibt sie bestehen. Leichte Unverträglichkeiten können mit der Zeit verschwinden, aber echte IgE-vermittelte Allergien bleiben in der Regel dauerhaft bestehen.
Sind Bio-Zitrusfrüchte für Allergiker besser verträglich?
Bio-Zitrusfrüchte sind frei von synthetischen Pestiziden und Wachsüberzügen, was für manche Allergiker von Vorteil sein kann. Allerdings enthalten sie die gleichen natürlichen Allergene wie konventionelle Früchte. Menschen, die auf Eiweiß in Zitrusfrüchten reagieren, profitieren also nicht von den Bio-Varianten, da die allergieauslösenden Stoffe unverändert bleiben.
Zusammenfassung
Eine Allergie gegen Zitrusfrüchte kann sich in Hautreaktionen, Magen-Darm-Beschwerden oder Atembeschwerden äußern. Mögliche Ursachen sind eine Kreuzreaktion, eine Histaminintoleranz oder eine Empfindlichkeit gegenüber Fruchtzucker. Die Diagnose erfolgt durch Hautpricktests, Blutuntersuchungen oder Provokationstests unter ärztlicher Aufsicht. Die wirksamste Behandlung ist die Vermeidung von Zitrusfrüchten und Produkten mit versteckten Zitrusbestandteilen. Antihistaminika können akute Symptome lindern, bei schweren Reaktionen kann eine Epinephrin-Injektion erforderlich sein. Allergiker können auf Alternativen wie Paprika, Beeren oder Apfelessig zurückgreifen, um Vitamin C und säuerliche Aromen ohne allergische Reaktionen zu genießen.
Referenzen
Digestio. (n.d.). Orangen-Allergie: Was tun bei Unverträglichkeit und Durchfall? Retrieved 2, 2025, from https://www.digestio.de/de/essen-und-trinken/unvertraglichkeiten/orangen-allergie#:~:text=Fruktoseintoleranz,Obstsorten%20mit%20relativ%20wenig%20Fruktose.
Iorio, R. A., Del Duca, S., Calamelli, E., Pula, C., Lodolini, M., Scamardella, F., Pession, A., & Ricci, G. (2013). Citrus allergy from pollen to clinical symptoms. PloS one, 8(1), e53680. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0053680
Maintz, L., & Novak, N. (2007). Histamine and histamine intolerance. The American journal of clinical nutrition, 85(5), 1185-1196.
Nyasc. (n.d.). Citrus Allergy. Retrieved 2, 2025, from https://www.nyallergy.com/citrus-allergy/
Wyndly. (2024). Citrus Allergy: Diagnosis, Treatment, and Foods to Avoid. Retrieved 2, 2025, from https://www.wyndly.com/blogs/learn/citrus-allergy#:~:text=Symptoms%20of%20a%20citrus%20allergy%20include%20skin%20reactions%20like%20hives,and%20severe%20reactions%20like%20anaphylaxis.
Yorktest. (n.d.). How To Navigate A Citrus Allergy And Minimise Allergic Reactions. Retrieved 2, 2025, from https://www.yorktest.com/blog/citrus-allergy/