Bezahlter Sex ist ein gesellschaftlich oft tabuisiertes Thema, das dennoch viele Menschen betrifft und in Anspruch genommen wird. Er findet in Bordellen, Escort-Services, Privatwohnungen, Massage-Studios oder im Rahmen von Straßenprostitution statt. Gleichzeitig stellen sexuell übertragbare Infektionen (STIs) eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr dar. Doch welche Risiken bestehen, und wie kann man sich effektiv schützen? In diesem Blog erfahren Sie, wie hoch das Risiko ist, sich bei bezahltem Sex mit einer STI anzustecken, welche Maßnahmen wirksam vor einer Ansteckung schützen und wann regelmäßige Tests sinnvoll sind.
Inhaltsübersicht
- Was ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI)?
- Bezahlter Sex: Wie hoch ist das Risiko sich mit einer STI zu infizieren?
- Wie kann ich mich beim bezahlten Sex vor STIs schützen?
- Sind Kondome ausreichend, um STIs beim bezahlten Sex zu verhindern?
- Wie häufig sollte ich mich auf STIs testen lassen, wenn ich bezahlten Sex praktiziere?
- Zusammenfassung
Was ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI)?
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) sind Infektionen, die hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Diese Infektionen werden durch Bakterien (Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis), Viren (HPV, Herpes simplex, HIV und Hepatitis B) oder Parasiten (Trichomoniasis) verursacht und betreffen häufig die Geschlechtsorgane, können aber auch andere Körperregionen wie Mund, Rachen oder Enddarm betreffen. STIs können grundsätzlich jeden treffen, der ungeschützten Sexualkontakt hat – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder beruflichem Hintergrund. Der Mythos, dass STIs ausschließlich Sexarbeiter:innen betreffen, ist falsch und stigmatisierend (WHO, 2024).
Wie werden STIs übertragen?
STIs werden meist durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder infizierten Hautstellen von einer Person zur anderen übertragen. Ein fundiertes Wissen über die Übertragungswege hilft nicht nur, sich selbst, sondern auch Sexualpartner:innen zu schützen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die klassischen Übertragungswege sind:
- Sexueller Kontakt: Umfasst alle Formen des Geschlechtsverkehrs (vaginal, anal, oral), bei denen Erreger übertragen werden können.
- Enger Hautkontakt: Einige STIs lassen sich durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, also auch ohne penetrativen Sex, bei dem ein Körperteil in einen anderen eindringt.
- Körperflüssigkeiten: Dies umfasst die Übertragung durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginalsekreten, Blut und in einigen Fällen Speichel.
- Blut: Übertragung durch Blut, zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von infizierten Nadeln oder durch ( sehr selten und nur bei schlechten Hygienestandards) durch Bluttransfusionen.
- Mutter-Kind-Übertragung: STIs können während der Schwangerschaft, Geburt oder durch das Stillen übertragen werden.
Quelle: Msdmanuals, 2023
Weitere und spezifische Informationen zu Übertragungswegen, wie beispielsweise zum Thema orale Übertragung, Zungenküsse, Fingern, Rimming und Körpermassagen, oder darüber, wie STIs nicht übertragen werden können, finden Sie auf unserer Website in der Blogkategorie „Geschlechtskrankheiten“.
Bezahlter Sex: Wie hoch ist das Risiko sich mit einer STI zu infizieren?
Das Risiko, sich beim bezahlten Sex mit einer STI zu infizieren, hängt von verschiedenen Umständen und Verhaltensweisen ab, darunter unregelmäßige Tests, ungeschützter Verkehr, fehlende Gesundheitsvorsorge oder mangelnde Aufklärung auf Seiten der Sexarbeiter:innen
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht darüber, welche Faktoren das Risiko erhöhen oder senken können – mit Fokus auf Aspekte, die vom Verhalten und der Vorsorge der Person, die bezahlten Sex in Anspruch nimmt, beeinflusst werden:
Faktoren, die das Risiko erhöhen | Faktoren, die das Risiko senken |
Ungeschützter Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal) | Korrekte und konsequente Verwendung von Kondomen und Lecktüchern |
Häufige Inanspruchnahme von bezahltem Sex | Reduktion der Häufigkeit von bezahltem Sex |
Häufig wechselnde Partner:innen | Begrenzung der Anzahl an Sexualpartner:innen |
Wissentlich oder unwissentlich bestehende STIs sowie das Vorhandensein von Wunden, die das eindringen von Erregern erleichtern | Regelmäßige Tests auf STIs |
Gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug ohne Schutz | Schutz durch Kondome auf Sexspielzeugen |
Mangelnde Aufklärung über Safer-Sex-Praktiken | Gute Kenntnis der Übertragungswege |
Alkoholkonsum oder Drogen während des Kontakts | Klare Kommunikation über sexuelle Gesundheit |
Fehlender Zugang zu medizinischer Vorsorge | Ärztliche Betreuung und frühzeitige Behandlung von Infektionen |
WICHTIG: STI-Tests sind besonders wichtig, da viele STIs symptomlos verlaufen und unbemerkt übertragen werden können. Regelmäßige Tests ermöglichen das frühzeitige Erkennen und Behandeln von STIs, schützen die eigene Gesundheit und verhindern die Ausbreitung von Infektionen – insbesondere bei häufig wechselnden Sexualkontakten.
Wie kann ich mich beim bezahlten Sex vor STIs schützen?
Ein Blick auf die vorherige Tabelle zu den Risiko- und Schutzfaktoren zeigt, welche Maßnahmen entscheidend sind, um sich effektiv vor STIs zu schützen. Es kann hilfreich sein, sich an professionelle Dienstleister zu wenden, die auf Gesundheitsvorsorge achten. Dennoch bleibt die eigene Verantwortung der wichtigste Schutz. Drei Hauptaspekte sollten dabei besonders beachtet werden:
- Konsequente Safer-Sex-Praktiken: Verwenden Sie immer Kondome und Lecktücher, um direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten zu vermeiden.
- Regelmäßige Tests und Vorsorge: Lassen Sie sich regelmäßig auf STIs testen, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und die Weitergabe zu verhindern.
- Aufklärung und klare Kommunikation: Informieren Sie sich über Übertragungswege und sprechen Sie offen mit Partner:innen über Schutzmaßnahmen und Vorsorge.
Quelle: NHS, 2025
Sind Kondome ausreichend, um STIs beim bezahlten Sex zu verhindern?
Kondome bieten einen hohen, aber keinen vollständigen Schutz vor STIs beim bezahlten Sex. Sie verhindern die Übertragung vieler Infektionen wie HIV, Chlamydien und Gonorrhoe durch Körperflüssigkeiten. Allerdings schützen sie weniger effektiv vor STIs, die durch Hautkontakt übertragen werden, etwa Herpes, HPV oder Syphilis.
Um den Schutz zu maximieren, sollten Kondome immer korrekt angewendet werden und zusätzliche Maßnahmen wie der Einsatz von Lecktüchern, regelmäßige STI-Tests und Impfungen gegen HPV und Hepatitis B ergänzt werden.Wenn Sie Symptome bei sich oder dem Sexualpartner feststellen, verzichten Sie auf den Verkehr und suchen Sie ärztlichen Rat (CDC, 2024).
Wie häufig sollte ich mich auf STIs testen lassen, wenn ich bezahlten Sex praktiziere?
Wenn Sie bezahlten Sex in Anspruch nehmen, sollten Sie sich idealerweise auf ein breites Spektrum an STIs testen lassen, da viele Infektionen asymptomatisch verlaufen. Beachten Sie dabei die diagnostische Lücke – den Zeitraum, in dem eine Infektion zwar vorliegt, aber noch nicht durch Tests nachweisbar ist, was zu falsch negativen Ergebnissen führen kann. Die Häufigkeit der Tests hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Sexualkontakte und dem Einsatz von Schutzmaßnahmen. Die folgenden Empfehlungen gelten als Richtlinien:
- Alle 3 Monate:
- Wenn Sie häufig wechselnde Sexualpartner:innen haben.
- Wenn Sie zu Risikogruppen gehören, wie etwa Personen, die bezahlten Sex anbieten oder in Anspruch nehmen, Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), oder Menschen mit bereits bekannten STIs.
- Nach jedem Risikokontakt:
- Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
- Bei Symptomen wie ungewöhnlichem Ausfluss, Brennen oder Stechen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterbauch, Hautveränderungen wie Rötungen oder Bläschen oder Geschwüren.
- Mindestens zweimal jährlich:
- Auch bei konsequenter Anwendung von Safer-Sex-Praktiken ist eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll, da einige STIs auch zum Beispiel durch Hautkontakt und vorallem häufig ohne Symptome verlaufen können.
Quelle: CDC, 2024
Sie wollen sich testen lassen?
In Deutschland können Tests auf STIs in Gesundheitsämtern, beim Hausarzt oder mit Heimtests durchgeführt werden. Heimtests bieten den Vorteil, dass Sie zunächst keinen Arzt aufsuchen müssen – ein Aspekt, der viele Menschen zunächst davon abhalten kann, sich testen zu lassen. Homed-IQ bietet vollständig diskrete Heimtests an, die eine einfache, private und sichere Möglichkeit zur STI-Diagnostik bieten. Alle Proben werden in ISO-zertifizierten Laboren analysiert, die auch von Kliniken und Arztpraxen genutzt werden.
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Zusammenfassung
Bezahlter Sex ist ein gesellschaftlich sensibles Thema, das mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann, insbesondere durch sexuell übertragbare Infektionen (STIs). Diese Infektionen werden vor allem durch ungeschützten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder infizierten Hautstellen übertragen. Regelmäßige Tests und Safer-Sex-Praktiken wie die konsequente Verwendung von Kondomen sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren. STIs verlaufen oft symptomlos, weshalb eine frühzeitige Diagnose durch Tests essenziell ist. Gut informierte Vorsorge schützt sowohl Ihre eigene Gesundheit als auch die Ihrer Partner:innen.
Referenzen
Condom Use: An Overview | Condom Use. (2024, January 19). CDC. Retrieved January 7, 2025, from https://www.cdc.gov/condom-use/index.html
How to prevent STIs. (n.d.). NHS inform. Retrieved January 7, 2025, from https://www.nhsinform.scot/campaigns/how-to-prevent-stis/
Safer Sex Guidelines. (n.d.). Johns Hopkins Medicine. Retrieved January 7, 2025, from https://www.hopkinsmedicine.org/health/wellness-and-prevention/safer-sex-guidelines
Sexually transmitted diseases (STDs) – Symptoms and causes. (2023, September 8). Mayo Clinic. Retrieved January 7, 2025, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/sexually-transmitted-diseases-stds/symptoms-causes/syc-20351240
STI Screening Recommendations. (n.d.). CDC. Retrieved January 7, 2025, from https://www.cdc.gov/std/treatment-guidelines/screening-recommendations.htm
Torgovnik, J. (2024, May 21). Sexually transmitted infections (STIs). World Health Organization (WHO). Retrieved January 7, 2025, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/sexually-transmitted-infections-%28stis%29