Rimming, auch bekannt als anal-orale Stimulation, kann ein aufregender Akt des Intimverkehrs sein. Doch wie bei vielen sexuellen Praktiken stellt sich die Frage: Besteht hier ein Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STIs)? Kurz gesagt: Ja, ein gewisses Risiko existiert. STIs wie Chlamydien, Gonorrhoe oder auch Herpes können übertragen werden. Dieser Blog erläutert, wie diese Infektionen übertragen werden können und welche Schutzmaßnahmen es gibt, damit Sie die Intimität sicher genießen können.
Inhaltsübersicht
- Was ist Rimming?
- Kann man sich beim Rimming mit einer STI anstecken?
- Welche STIs können durch Rimming übertragen werden?
- Faktoren, die das Risiko von Infektionen beim Rimming erhöhen
- Wie kann ich mich beim Rimming vor einer STI schützen?
- Häufig gestellte Fragen
- Zusammenfassung
Was ist Rimming?
Rimming, auch anal-orale Stimulation genannt, bezeichnet das Lecken, Küssen oder Saugen des Anus einer anderen Person. Diese sexuelle Praktik wird häufig als Teil des Vorspiels eingesetzt und kann von Menschen unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung ausgeübt werden. Sie erfordert gegenseitiges Vertrauen und ein hohes Maß an Hygiene (Lawrenz, 2022).
Kann man sich beim Rimming mit einer STI anstecken?
Ja, beim Rimming besteht das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) anzustecken. Die Übertragung kann durch direkten Kontakt mit infiziertem Analsekret, Schleimhäuten oder Fäkalien (Stuhl) erfolgen. Dabei sind beide Beteiligten gefährdet: Personen, die Rimming ausführen, können Viren, Bakterien oder Parasiten aus dem Analsekret oder Stuhl aufnehmen, während Infektionen wie Herpes, Chlamydien oder Syphilis auch von einer infizierten Mund- oder Rachenschleimhaut auf die Analregion übertragen werden können. Eine sorgfältige Hygiene und geeignete Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um das Risiko zu reduzieren.
Welche STIs können durch Rimming übertragen werden?
Rimming kann das Risiko für verschiedene sexuell übertragbare Infektionen (STIs) mit sich bringen, auch wenn keine Symptome sichtbar sind. Die Übertragungswege variieren je nach Erreger.
Herpes
Das Herpes-Simplex-Virus (HSV) wird durch direkten Kontakt mit infizierten Schleimhäuten oder kleinsten Verletzungen im Anal- oder Mundbereich übertragen und bleibt auch ohne sichtbare Bläschen ansteckend. HSV-1, das vorwiegend oralen Herpes verursacht, kann beim Rimming vom Mund auf den Analbereich übertragen werden. HSV-2, das häufiger im Genitalbereich vorkommt, kann ebenfalls durch anal-oralen Kontakt weitergegeben werden, insbesondere bei aktiven Bläschen oder Läsionen im Mund- oder Analbereich (WHO, 2024).
Chlamydien und Gonorrhoe
Chlamydien und Gonorrhoe können auch ohne sichtbare Symptome durch Kontakt mit infizierten Schleimhäuten oder Sekreten übertragen werden. Beim Rimming besteht ein geringes, aber dennoch vorhandenes Risiko, da Bakterien vom Rektum auf Mund oder Rachen und umgekehrt übertragen werden können. Verletzungen oder Schäden an Haut und Schleimhäuten erhöhen das Übertragungsrisiko zusätzlich. Insgesamt ist die Übertragung durch oral-analen Kontakt seltener als bei vaginalem oder analem Geschlechtsverkehr, aber nicht auszuschließen (NHS, 2024; WHO, 2024).
Syphilis
Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht und üblicherweise nur bei Vorhandensein syphilitischer Läsionen (Chancres) übertragen. Diese Wunden, die sich am Anus oder im Rektum befinden können, sind hoch ansteckend. Das Risiko einer Übertragung steigt, wenn zusätzlich Schleimhautschäden oder Verletzungen vorliegen. Obwohl das Risiko durch oral-analen Kontakt geringer ist als bei anderen Sexualpraktiken, bleibt es relevant, wenn Läsionen vorhanden sind (CDC, 2022).
Humane Papillomaviren (HPV)
HPV können durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt beim Rimming übertragen werden. Bestimmte Typen verursachen Warzen im Anal- oder Mundbereich, andere sind mit Analkrebs oder Rachenkrebs verbunden. Da HPV oft asymptomatisch verläuft, bleibt die Infektion häufig unerkannt. Eine Impfung kann das Risiko schwerwiegender Erkrankungen reduzieren (CDC, 2024).
Hepatitis B
Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht und kann beim Rimming vor allem durch Kontakt mit infiziertem Stuhl oder Blut übertragen werden, beispielsweise bei Blutungen im Enddarmbereich. Bereits kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut genügen, um das Virus weiterzugeben. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr reicht eine geringe Menge infektiösen Materials für eine Übertragung aus. Eine Impfung bietet effektiven Schutz und wird besonders für Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen, wie sexuell aktive Menschen mit häufig wechselnden Partnern oder Männer, die Sex mit Männern haben (Mayo Clinic, 2024).
Faktoren, die das Risiko von Infektionen beim Rimming erhöhen
Das Risiko für STIs hängt von verschiedenen Faktoren ab, die die Übertragungswahrscheinlichkeit von Bakterien oder Viren beeinflussen.
- Hygiene: Mangelnde Sauberkeit erhöht die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren.
- STI-Status: Bereits bestehende sexuell übertragbare Infektionen wie Herpes, Syphilis oder HIV erhöhen das Risiko, weitere Infektionen zu übertragen oder zu erhalten.
- Wunden/Verletzungen: Offene Stellen oder Risse an Mund, Anus oder Schleimhäuten erleichtern das Eindringen von Krankheitserregern.
- Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem macht den Körper anfälliger für Infektionen.
- Fäkalienkontakt: Direkter Kontakt mit Fäkalien eines infizierten Partners erhöht das Risiko für STIs wie Hepatitis B, da infektiöse Erreger in den Ausscheidungen enthalten sein können.
Quelle: Lawrenz, 2022
Wie kann ich mich beim Rimming vor einer STI schützen?
- Verwendung von Schutzmitteln: Dental Dams (orale Schutzfolien) bieten eine wirksame Barriere zwischen Mund und Anus, um den direkten Kontakt mit Schleimhäuten, Analsekret oder potenziell infektiösen Erregern zu vermeiden.
- Gründliche Hygiene: Eine gründliche Reinigung des Analbereichs vor der Praktik reduziert die Keimbelastung. Auch eine Mundhygiene, wie das Spülen mit Mundwasser nach dem Kontakt, kann helfen, die Anzahl von Krankheitserregern im Mund zu minimieren.
- Regelmäßige STI-Tests: Vor allem vor dem Eingehen einer neuen Beziehung, nach ungeschütztem sexuellen Kontakt oder bei unklarem Infektionsstatus ist es ratsam, sich auf STI testen zu lassen, da viele STI asymptomatisch verlaufen und unbemerkt übertragen werden können.
- Verzicht bei Infektionen oder Symptomen: Bei sichtbaren Symptomen wie Rötungen, Bläschen, Schmerzen oder einem Verdacht auf eine Infektion sollte auf sexuellen Kontakt verzichtet werden, um eine Ansteckung zu verhindern.
- Kommunikation und Vertrauen: Offene Gespräche über die sexuelle Gesundheit, Testergebnisse und Schutzmaßnahmen schaffen Vertrauen und fördern einen verantwortungsvollen Umgang miteinander.
Quelle: NHS, 2024
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In Deutschland kann man sich in Gesundheitsämtern, beim Hausarzt oder mit Heimtests auf STIs testen lassen. Homed-IQ bietet 100% diskrete Heimtests an, die einen einfachen, privaten und sicheren Test auf STIs ermöglichen. Alle Ergebnisse werden in ISO-zertifizierten Laboren ausgewertet, die auch von Kliniken und Arztpraxen genutzt werden.
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Häufig gestellte Fragen
Ist Rimming ohne Symptome sicher?
Rimming birgt auch ohne sichtbare Symptome wie Bläschen, Rötungen oder Wunden ein Infektionsrisiko. Viele sexuell übertragbare Infektionen (z. B. Herpes, Gonorrhoe) können in asymptomatischen Phasen bestehen, in denen die infizierte Person keine Beschwerden hat. Auch ohne Symptome können Viren oder Bakterien durch Schleimhautkontakt oder mikroskopisch kleine Läsionen übertragen werden.
Ist Rimming in einer monogamen Beziehung risikofrei?
Rimming in einer monogamen Beziehung ist risikoärmer, aber nicht völlig risikofrei. Regelmäßige STI-Tests sind besonders wichtig, vor allem vor Beginn einer neuen Beziehung, um mögliche Infektionen frühzeitig auszuschließen. Auch jährliche Tests als Vorsorgemaßnahme sind ratsam, da asymptomatische Infektionen wie Chlamydien oft unbemerkt bleiben (Cleveland Clinic, 2023).
Kann man sich durch Rimming mit HIV infizieren?
Die Übertragung von HIV durch Rimming ist äußerst unwahrscheinlich, da HIV hauptsächlich durch Blut, Sperma, Vaginalflüssigkeit und Muttermilch übertragen wird, nicht durch Speichel oder Fäkalien. Ein minimales Risiko könnte jedoch bestehen, wenn offene Wunden oder Blutkontakt vorliegen. Andere STIs wie Syphilis oder Herpes stellen beim Rimming ein höheres Risiko dar (WHO, 2024).
Zusammenfassung
Rimming, auch als anal-orale Stimulation bekannt, birgt ein gewisses Risiko für die Übertragung von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs), selbst ohne sichtbare Symptome. STIs wie Herpes, Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis können durch direkten Kontakt mit infiziertem Analsekret, Schleimhäuten oder Fäkalien übertragen werden. Das Risiko steigt durch Faktoren wie mangelnde Hygiene, bestehende Infektionen oder Hautverletzungen. Schutzmaßnahmen wie die Verwendung von Dental Dams, gründliche Hygiene und regelmäßige STI-Tests können helfen, das Risiko zu minimieren.
Referenzen
Chlamydia. (2024, November 21). World Health Organization (WHO). Retrieved December 23, 2024, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/chlamydia
Chlamydia: Causes, Symptoms, Treatment & Prevention. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved December 23, 2024, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/4023-chlamydia
Herpes simplex virus. (2024, December 11). World Health Organization (WHO). Retrieved December 23, 2024, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/herpes-simplex-virus
HIV and AIDS. (2024, July 22). World Health Organization (WHO). Retrieved December 23, 2024, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hiv-aids
How to prevent STIs. (n.d.). NHS inform. Retrieved December 23, 2024, from https://www.nhsinform.scot/campaigns/how-to-prevent-stis/
Lawrenz, L. (2022, June 30). What to know about rimming. MedicalNewsToday. Retrieved December 23, 2024, from https://www.medicalnewstoday.com/articles/rimming
Overview – – – Gonorrhoea. (n.d.). NHS. Retrieved December 23, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/gonorrhoea/
Syphilis. (n.d.). NHS. Retrieved December 23, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/syphilis/