Gelenkschmerzen in den Fingern können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einfachen Verletzungen wie Prellungen oder Verstauchungen bis hin zu ernsthaften chronischen oder infektiösen Erkrankungen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die Beschwerden gezielt zu behandeln und Langzeitschäden vorzubeugen. In diesem Blog erfahren Sie mehr über die häufigsten Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze bei Gelenkschmerzen in den Fingern.
Inhaltsübersicht
Häufige Ursachen für Gelenkschmerzen in den Fingern
Verletzungen
Verletzungen sind häufige Ursachen für Gelenkschmerzen in den Fingern. Stauchungen, Prellungen oder Brüche können akute Schmerzen auslösen. Diese entstehen häufig durch Unfälle, wie Stürze auf die Hand oder eine starke Krafteinwirkung auf die Finger, etwa beim Sport oder im Alltag. Typische Symptome die in diesem Zusammenhang auftreten können:
- Schwellung
- Rötung und Wärme
- Bewegungseinschränkung
- Stechender Schmerz
Welche Behandlungsmaßnahmen gibt es?
Bei schwerwiegenden Verletzungen (z. B. Brüchen) sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Maßnahmen zur Linderung umfassen:
- Schonung: Vermeiden Sie weitere Belastung des betroffenen Fingers.
- Kühlen: Lindert Schwellung und Schmerzen, idealerweise 15-20 Minuten alle paar Stunden.
- Hochlagern: Reduziert Blutfluss und Schwellung.
- Stabilisierung: Leichte Verbände oder Schienen schützen und stützen das Gelenk.
Quelle: MedlinePlus, 2022
Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom kann indirekt Gelenkschmerzen in den Fingern verursachen. Es entsteht, wenn ein Nerv im Handgelenk, der die Bewegung und das Gefühl in den Fingern steuert, eingeengt wird. Durch falsche und unnatürliche Bewegungen, um die Beschwerden auszugleichen, entstehen daraufhin Gelenkschmerzen in den Fingern. Klassische Symptome die herbei auftreten können sind:
- Taubheit und Kribbeln
- Schwäche im Griff
- Ausstrahlende Schmerzen
Welche Behandlungsmaßnahmen gibt es?
Zur Therapie gehören Schienen zur Ruhigstellung des Handgelenks, insbesondere nachts. Physiotherapie kann die Beweglichkeit fördern, während Kühlung die Schwellung und leichte Entzündung lindert. Das Karpaltunnelsyndrom kann auch mit anderen Erkrankungen verbunden sein, die Schwellungen oder Gewebeveränderungen fördern. Häufige Beispiele sind Rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen aus diesem Grund sollte eine Behandlung nicht aufgeschoben werden (Mayo Clinic, 2024; NHS, 2024).
Disseminierte Gonokokken-Infektion
Die disseminierte Gonokokken-Infektion (DGI) ist eine schwerwiegende Komplikation der sexuell übertragbaren Infektion (STI) Gonorrhö, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. Gonorrhö wird durch ungeschützten vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr übertragen. „Disseminiert“ bedeutet, dass sich die Infektion von den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane über den Blutkreislauf im ganzen Körper ausbreitet.
Welche Symptome können auftreten?
Gonorrhö verläuft oft asymptomatisch, besonders bei Frauen. Bei Symptomen sind diese lokal: Männer haben meist Brennen beim Wasserlassen und eitrigen Ausfluss, Frauen vaginalen Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen oder Zwischenblutungen. Wenn sich die Infektion auf den Körper ausbreitet und die Fingergelenke befällt, treten folgende Symptome auf:
- Schwellung und Schmerzen in den betroffenen Gelenken, oft begleitet von Bewegungseinschränkungen.
- Rötung und Überwärmung
- Fieber
- Hautausschläge
Eine Infektion mit Gonokokken wird in der Regel mit Antibiotika behandelt und eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen wie DGI zu vermeiden. Die Ansteckung erfolgt über ungeschützten Geschlechtsverkehr, daher ist eine Mitbehandlung von Partner*innen und die Anwendung von Safer-Sex-Praktiken wichtig. Tests auf STIs sind die sichereste Maßnahme, um auch asymptomatische Infektionen frühzeitig zu erkennen (CDC, 2021).
Regelmäßige Tests auf sexuell übertragbare Infektionen können helfen, Komplikationen wie DGI frühzeitig zu erkennen. Moderne Testverfahren ermöglichen eine bequeme Abklärung von zuhause.
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Rheumatoide Arthritis (RA)
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine langfristige entzündliche Autoimmunerkrankung, die häufig die kleinen Gelenke der Finger betrifft. Eine Autoimmunerkrankung liegt vor, wenn das Immunsystem irrtümlich körpereigenes Gewebe angreift. In diesem Fall wird die Gelenkinnenhaut angegriffen, was Entzündungen, Gelenkschmerzen und Gewebeschäden verursacht. Die Symptome, die im Rahmen von RA auftreten können, umfassen:
- Symmetrische Schmerzen: Schmerzen treten gleichzeitig in den gleichen Gelenken beider Hände oder Finger auf.
- Morgensteifigkeit: Die Gelenke fühlen sich nach dem Aufstehen länger als 30 Minuten steif an und lassen sich nur schwer bewegen.
- Schwellung und Rötung: Die entzündeten Gelenke sind geschwollen und können gerötet aussehen.
- Überwärmung: Die betroffenen Gelenke fühlen sich warm an, was auf die Entzündung zurückzuführen ist.
- Erschöpfung und Fieber: Betroffene fühlen sich oft müde und haben manchmal leichtes Fieber.
- Deformationen: Bei fortschreitender Erkrankung können die Gelenke ihre Form verändern und Fehlstellungen entwickeln.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) zielt darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und Gelenkschäden vorzubeugen. Dafür werden entzündungshemmende Medikamente wie NSAR und Kortison eingesetzt. Langfristig helfen spezielle Medikamente, sogenannte Basistherapien, das Immunsystem zu beruhigen und die Krankheit zu verlangsamen. Ergänzend helfen Physiotherapie und Bewegung, um die Gelenkfunktion zu erhalten (Cleveland Clinic, 2024; NHS, 2023).
Osteoarthritis
Osteoarthritis, die häufigste Form von Arthritis, entsteht durch den alters- oder belastungsbedingten Abbau des Knorpels in den Gelenken. Sie ist auch unter dem Namen Gelenkverschleiß bekannt. Der Abbau des Knorpels führt zur Reibung zwischen den Knochen, was Gelenkschmerzen bei Bewegung, später auch in Ruhe, sowie Steifheit, Schwellungen, knöcherne Verformungen (z. B. Heberden-Knötchen) und knirschende Geräusche verursachen kann.
Da keine Heilung möglich ist, zielt die Behandlung darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:
- Medikamente: Schmerzmittel oder entzündungshemmende Salben.
- Physiotherapie: Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
- Hilfsmittel: Schienen oder andere Hilfsmittel zur Gelenkentlastung.
- Chirurgische Eingriffe: Gelenkersatz oder Korrekturen bei schweren Fällen.
- Lebensstilmaßnahmen: Gelenkschonende Bewegung wie Schwimmen oder Radfahren.
Quellen: Cleveland Clinic, 2023; Mayo Clinic, 2021
Zusammenfassung
Gelenkschmerzen in den Fingern können durch verschiedene Ursachen wie Verletzungen, entzündliche Erkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis), chronische Gelenkverschleiß (Osteoarthritis) oder Infektionen (z. B. disseminierte Gonokokken-Infektion) ausgelöst werden. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Arzt ist entscheidend, um die Ursache abzuklären und geeignete Maßnahmen zur Linderung einzuleiten. Behandlungsansätze reichen von Schonung, Kühlung und Physiotherapie bis hin zu Medikamenten und chirurgischen Eingriffen.
Referenzen
Carpal tunnel syndrome. (n.d.). NHS. Retrieved November 12, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/carpal-tunnel-syndrome/
Carpal tunnel syndrome – Diagnosis and treatment. (2024, February 6). Mayo Clinic. Retrieved November 12, 2024, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/carpal-tunnel-syndrome/diagnosis-treatment/drc-20355608
Finger pain. (2022, October 20). MedlinePlus. Retrieved November 12, 2024, from https://medlineplus.gov/ency/article/003248.htm
Gonococcal Infections Among Adolescents and Adults – STI Treatment Guidelines. (n.d.). CDC. Retrieved November 12, 2024, from https://www.cdc.gov/std/treatment-guidelines/gonorrhea-adults.htm
Osteoarthritis-Osteoarthritis – Diagnosis & treatment. (n.d.). Mayo Clinic. Retrieved November 12, 2024, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/osteoarthritis/diagnosis-treatment/drc-20351930
Overview – – – Rheumatoid arthritis. (n.d.). NHS. Retrieved November 12, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/rheumatoid-arthritis/