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Dein Ernährungsplan bei Candidiasis

geschrieben von

Cornelia Grabmeier
7 November, 2024

Medizinisch geprüfter Artikel Alle HOMED-IQ-Inhalte werden von medizinischen Fachpersonal überprüft

Candidiasis, eine Infektion mit dem Hefepilz Candida, verursacht häufig Symptome wie Müdigkeit, Verdauungsprobleme und Hautreizungen. Eine gezielte Ernährung kann helfen, diese Beschwerden zu lindern und das Wachstum der Hefepilze einzudämmen. Die sogenannte Candidiasis-Diät zielt darauf ab, Lebensmittel zu meiden, die das Wachstum von Candida fördern, und Lebensmittel zu bevorzugen, die die Darmgesundheit unterstützen. Dieser Artikel erklärt, was eine Candidiasis-Infektion ist, welche Symptome auftreten und welche Risikofaktoren eine Infektion begünstigen. Außerdem werden geeignete und zu vermeidende Lebensmittel vorgestellt.


Inhaltsverzeichnis


Was ist Candidiasis?

Die Gattung der Candida umfasst mehr als 150 Arten, von denen etwa 20 Infektionen beim Menschen verursachen können. Candida albicans ist der häufigste Erreger einer Candidiasis und verantwortlich für die primäre Pilzinfektion bei Erwachsenen und Kindern. Eine Candidiasis entsteht, wenn sich dieser Hefepilz, der natürlicherweise in geringen Mengen auf der Haut, in der Vagina oder im Mund vorkommt, übermäßig vermehrt. Das Gleichgewicht zwischen gesunden Bakterien und Hefepilzen kann man sich wie eine Waage vorstellen: Solange das Gleichgewicht stabil ist, verhindern die gesunden Bakterien ein übermäßiges Wachstum der Hefepilze. Faktoren wie Stress, unausgewogene Ernährung, ein geschwächtes Immunsystem oder chronische Krankheiten können dieses Gleichgewicht jedoch empfindlich stören. Bei einer solchen Störung kippt das Gleichgewicht zugunsten der Hefepilze, was zur Entwicklung einer Candidiasis-Infektion führen kann (Macias-Paz, I. U. et al, 2023; Cleveland Clinic, 2022).

Wie häufig ist Candidiasis?

Candidiasis ist eine häufige Infektion, die etwa 75 % aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben in Form einer vaginalen Pilzinfektion betrifft. Auch orale Candidiasis und Hautinfektionen durch Candida sind verbreitet, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Cleveland Clinic, 2022).

Symptome einer Candidiasis Infektion

Die Symptome sind je nach Infektionsort unterschiedlich, typisch für eine Candidiasis-Infektion sind jedoch:

  • Vaginal: Juckreiz, Rötung, weißlicher Ausfluss, Brennen.
  • Oral (Mund): Weiße Beläge, Flecken oder Wunden im Mund, Schmerzen, Rötungen.
  • Haut: Rötung, Ausschlag, Schuppenbildung, Schwellung, Entzündung.
  • Systemisch (bei Immunschwäche): Fieber, Schüttelfrost.

Quelle: Cleveland Clinic, 2022

Risikofaktoren einer Candidiasis Infektion

Es gibt mehrere Risikofaktoren für eine Candidiasis-Infektion, darunter:

  • Einnahme von Antibiotika, Steroiden, oralen Verhütungsmitteln, Medikamenten, die Mundtrockenheit verursachen, oder Medikamenten, die gesunde Bakterien abtöten.
  • Unkontrolliertes Diabetes, HIV, Krebs.
  • Geschwächtes Immunsystem.
  • Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft).
  • Eine Ernährung mit vielen raffinierten Kohlenhydraten, Zucker oder Hefe.
  • Hoher Alkoholkonsum.
  • Rauchen.
  • Erhöhter Stresspegel.
  • Geringe körperliche Aktivität.

Quelle: Cleveland Clinic, 2022, Jawhara S., 2023.

Eine Veränderung der Lebensgewohnheiten kann dazu beitragen, diese Risikofaktoren zu senken.

Ist Candidiasis ansteckend?

Candidiasis-Infektionen, insbesondere mit Candida albicans, können unter bestimmten Bedingungen ansteckend sein. Die Übertragung erfolgt häufig durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt (z.B. bei vaginaler Candidiasis). Das bedeutet, dass der Erreger sexuell übertragbar ist. Meist ist eine Übertragung jedoch nur möglich, wenn das Immunsystem des Empfängers geschwächt ist (Schwarz, R., n.d.).

Ist Candidiasis eine STI?

Candidiasis ist keine klassische Geschlechtskrankheit, sondern eine Hefepilzinfektion, die auftritt, wenn das natürliche Gleichgewicht der Hefepilze in der Scheide gestört ist. Bei Frauen betrifft Candidiasis hauptsächlich die Vagina, kann aber auch die äußeren Schamlippen und das umliegende Gewebe befallen. Bei Männern kann Candidiasis den Penis befallen, insbesondere die Eichel, und in einigen Fällen auch die Vorhaut und die umgebende Haut. Unterschiede zeigen sich vor allem darin, dass die Infektion bei Frauen häufiger in der Scheidenflora auftritt, während sie bei Männern meist äußerlich an der Haut des Penis sichtbar wird (Soa Aids Nederland, 2023).

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Ernährung und Candidiasis

Das Konzept der Candidiasis-Diät zielt darauf ab, die Candida-Überwucherung durch den Verzicht auf zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel zu kontrollieren und gleichzeitig die Verdauung, die Entzündungshemmung und die Darmgesundheit zu fördern. Viele Menschen berichten, dass sie nach einer Ernährungsumstellung mehr Energie haben und sich besser fühlen. Es gibt jedoch nur begrenzte Belege dafür, dass eine Diät allein eine starke Hefepilzüberwucherung wirksam beeinflussen kann. Zur Behandlung einer Hefepilzinfektion werden je nach betroffener Körperstelle häufig Antimykotika eingesetzt (Mayo Clinic, 2022).

Candida, Candidiasis

Quelle: Eigene Abbildung, Hergeleitet von Van Ende, M. et al., 2019; Jawhara S., 2023.

FLOP Lebensmittel bei Candidiasis

Die folgenden Lebensmittel sollten gemieden werden, um eine Candida-Überwucherung zu vermeiden und die Darmgesundheit zu fördern:

  • Zuckerreiche Lebensmittel: Candida ernährt sich von Zucker, und eine zuckerreiche Ernährung fördert das Wachstum von Candida, was das Risiko einer Candidiasis-Infektion erhöht.
  • Verarbeitete und fettreiche Lebensmittel: Diese stören das Gleichgewicht der Darmflora und fördern entzündliche Prozesse. Ein gestörtes Mikrobiom und eine geschwächte Immunabwehr schaffen ein Milieu, in dem Candida leichter wachsen kann.
  • Tierische Proteine und BCFAs: Eine erhöhte Fermentation von tierischen Proteinen und die Bildung von verzweigtkettigen Fettsäuren (BCFAs) können das Mikrobiom weiter aus dem Gleichgewicht bringen und damit das Wachstum von Candida begünstigen.

Quellen: Van Ende, M. et al., 2019; Jawhara S., 2023

TOP Lebensmittel bei Candidiasis

Diese Lebensmittel können zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper beitragen:

  • Zimt: Besitzt antimikrobielle Eigenschaften und hat sich als wirksam gegen Candida und andere Pilzarten erwiesen. Zimtaldehyd und Eugenol, die Hauptbestandteile von Zimt, können Pilzmembranen schädigen.
  • Kokosöl: Enthält Monolaurin, das die Ansiedlung von Candida und die Bildung von Biofilmen hemmt. Es reduziert auch die Fettsäureaufnahme von Candida und verändert dadurch das Wachstum.
  • Ingwer: Enthält 6-Gingerol und 6-Shogaol, die die Hyphen- und Biofilmbildung von Candida unterdrücken. Besonders wirksam in Kombination mit dem Antimykotikum Fluconazol.
  • Olivenöl: Der Hauptbestandteil Ölsäure hat antimykotische Eigenschaften gegen Candida und unterstützt die Darmgesundheit.
  • Fermentiertes Gemüse: Enthält unter anderem probiotische Bakterien wie Lactobacillus, die Candida hemmen und das Immunsystem stärken.
  • Apfelessig: Fördert die Immunantwort und kann das Wachstum von Candida hemmen.
  • Joghurt: Mit Probiotika angereicherter Joghurt kann die Candida-Besiedlung bei Frauen reduzieren und ist eine gute Quelle für Kalzium und nützliche Bakterien.

Quelle: Jawhara S., 2023.

Zusammenfassung

Candidiasis ist eine Infektion mit dem Hefepilz Candida, die vaginal, oral, auf der Haut und systemisch auftreten kann. Eine spezielle Ernährung, die sogenannte “Candidiasis-Diät”, kann helfen, das Wachstum des Pilzes zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Die Diät empfiehlt, Lebensmittel zu meiden, die Candida fördern (wie Zucker und verarbeitete Lebensmittel), und Lebensmittel zu bevorzugen, die die Darmgesundheit fördern (wie Zimt, Kokosöl, Ingwer und fermentiertes Gemüse).

References

Cleveland Clinic. (2022). Candidiasis. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/23198-candidiasis#symptoms-and-causes

Jawhara S. (2023). Healthy Diet and Lifestyle Improve the Gut Microbiota and Help Combat Fungal Infection. Microorganisms, 11(6), 1556. https://doi.org/10.3390/microorganisms11061556

Macias-Paz, I. U., Pérez-Hernández, S., Tavera-Tapia, A., Luna-Arias, J. P., Guerra-Cárdenas, J. E., & Reyna-Beltrán, E. (2023). Candida albicans the main opportunistic pathogenic fungus in humans. Revista Argentina de Microbiologia, 55(2), 189-198.

Mayo Clinic. (2022). Candida cleanse diet: What does it treat? Mayo Clinic. Retrieved October 29, 2024, from https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/consumer-health/expert-answers/candida-cleanse/faq-20058174

Schwarz, R. (n.d.). Scheidenpilz Ansteckungsrisiko und Übertragung. KadeFemina. Retrieved November 3, 2024, from https://www.kadefemina.de/gesundheit/scheidenpilz/ursachen-scheidenpilz/ansteckung/

Soa Aids Nederland. (2023, October 17). All STIs in the Netherlands. Soa Aids Nederland. Retrieved October 29, 2024, from https://www.soaaids.nl/en/all-stisVan Ende, M., Wijnants, S., & Van Dijck, P. (2019). Sugar Sensing and Signaling in Candida albicans and Candida glabrata. Frontiers in microbiology, 10, 99. https://doi.org/10.3389/fmicb.2019.00099

Über die Autorin

Cornelia Grabmeier

Cornelia hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie studiert. Derzeit lebt sie in den Niederlanden und studiert Management und Entrepreneurship in Health and Life Sciences an der Vrije Universiteit in Amsterdam. Sie ist sportlich und gesundheitsorientiert aktiv, reist gerne und hat eine Leidenschaft dafür, Wissenschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen und es durch die Vermittlung faszinierender Themen zu begeistern.